Pallade Veneta - Klimabeauftragte Morgan ruft zu globaler Koalition gegen Erderwärmung auf

Klimabeauftragte Morgan ruft zu globaler Koalition gegen Erderwärmung auf


Klimabeauftragte Morgan ruft zu globaler Koalition gegen Erderwärmung auf
Klimabeauftragte Morgan ruft zu globaler Koalition gegen Erderwärmung auf / Foto: Liselotte Sabroe - Ritzau Scanpix/AFP/Archiv

Die Beauftragte der Bundesregierung für internationale Klimapolitik, Jennifer Morgan, hat zum Auftakt von Klimagesprächen in Bonn zu einer "breiten Koalition für eine ambitionierte globale Klimapolitik" aufgerufen. Daran würden die Beteiligten in den kommenden zwei Wochen arbeiten, erklärte die Staatssekretärin im Auswärtigen Amt. Bei den Verhandlungen in Bonn geht es um die Vorbereitung der UN-Klimakonferenz, die Ende November in Dubai beginnt.

Textgröße ändern:

"In weniger als sechs Monaten beginnt die COP28 und wir verhandeln ab heute in Bonn, um die Weichen zu stellen, damit wir in Dubai auch dort ankommen, wo wir hinwollen", erklärte dazu Morgan. Auf der UN-Klimakonferenz müssten "wegweisende Entscheidungen" getroffen werden, "durch welche wir einen großen Sprung in Richtung einer klimafreundlichen, nachhaltigen und damit besseren Welt machen".

Morgan verwies auf die dramatische Lageeinschätzung des Weltklimarats IPCC in dessen Bericht vom März. Dieser "hat uns mit brutaler Klarheit gezeigt: wir machen nicht genug und als Weltgemeinschaft schlafwandeln wir auf einen Abgrund zu", warnte die Klimabeauftragte. "Wir müssen aufwachen und brauchen eine Kurskorrektur, um auf den 1,5 Grad Pfad kommen." Notwendig sei auch ein klarer Fahrplan, der "einen Weg zum Ausstieg aus den fossilen Energien aufzeigt und den Ausbau von Erneuerbaren dramatisch beschleunigt".

Auf der UN-Klimakonferenz soll eine globale Bestandsaufnahme der bisherigen Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens und damit der Fortschritte und Versäumnisse im Kampf gegen die Erderwärmung stattfinden. Zudem geht es um die Finanzierung von Klimaschutz und des Ausgleichs von Klimaschäden in Entwicklungsländern.

An der zweiwöchigen Vorbereitungskonferenz in Bonn nehmen Delegierte aus aller Welt teil. "Die globale Bestandsaufnahme ist die Möglichkeit einer Generation, ihren Kurs zu korrigieren und einen Weg zu entwickeln, dem Klimawandel mit neuer Kraft und Perspektiven entgegenzutreten", sagte vorab der Chef des UN-Klimasekretariats, Simon Stiell. Die UN-Weltklimakonferenz findet vom 30. November bis 12. Dezember in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt.

O.Pileggi--PV

Empfohlen

Bericht: Aserbaidschans Interesse an fossilen Energien könnte COP29 beeinflussen

Die in anderthalb Wochen in Aserbaidschan beginnende UN-Klimakonferenz COP29 könnte nach Ansicht von zwei auf den Kampf gegen Korruption spezialisierte Organisationen durch die Interessen des Landes an fossilen Energieträgern beeinflusst werden. In ihrer derzeitigen Form laufe die COP Gefahr, "durch unangemessenen Einfluss von Unternehmen und der fossilen Brennstoffindustrie vereinnahmt zu werden", heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht von Transparency International und dem Datenkollektiv zur Korruptionsbekämpfung (ACDC).

Bericht: EU muss deutlich mehr in Sicherheit investieren

Die Europäische Union muss nach einem Bericht deutlich mehr in Sicherheit und Verteidigung investieren. Der frühere finnische Präsident Sauli Niinistö schlug am Mittwoch in Brüssel vor, künftig "mindestens 20 Prozent des gesamten EU-Haushalts für Sicherheit und Krisenvorsorge" zu reservieren. Angesichts der russischen Bedrohung forderte er in seinem Strategiepapier zudem eine intensivere Zusammenarbeit der Geheimdienste und eine bessere Vorbereitung der Bevölkerung auf Krisen.

Bericht: Weltweit Höchststand bei Gesundheitsrisiken durch Klimawandel

Überschwemmungen, Hurrikans, Hitzewellen, Dürren, Waldbrände: Durch den fortschreitenden Klimawandel sind Menschen einem Bericht zufolge weltweit einem Höchststand an Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Wie aus der am Mittwoch veröffentlichten achten Ausgabe des "Lancet Countdown" zu Gesundheit und Klimawandel hervorgeht, haben zehn von insgesamt 15 untersuchten Anzeichen der Gesundheitsbedrohung "besorgniserregende neue Rekorde erreicht". Die an dem Bericht beteiligten Experten weisen darauf hin, dass wichtige Zeit im Kampf gegen den Klimawandel "verschwendet und mit dem Leben" vieler Menschen bezahlt worden sei.

Klimaforscher Latif fordert Abkehr vom 1,5-Grad-Ziel: "De facto längst gerissen"

Der Klimaforscher Mojib Latif fordert eine Abkehr vom Ziel der Begrenzung der Klimaerwärmung auf maximal 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter. "Ich finde es geradezu lächerlich, dass sich die Weltpolitik immer noch an dem 1,5-Grad-Ziel festhält", sagte Latif den Zeitungen der Mediengruppe Bayern vom Dienstag. "Das ist de facto doch längst gerissen."

Textgröße ändern: