Pallade Veneta - CDU und CSU beschließen Sofortprogramm "Agenda für Deutschland"

CDU und CSU beschließen Sofortprogramm "Agenda für Deutschland"


CDU und CSU beschließen Sofortprogramm "Agenda für Deutschland"
CDU und CSU beschließen Sofortprogramm "Agenda für Deutschland" / Foto: Christof STACHE - AFP

CDU und CSU haben sich auf einer gemeinsamen Präsidiumssitzung in München auf ein Zehn-Punkte-Programm mit einer "Agenda für Deutschland" verständigt. Breiten Raum nehmen darin die Themen Innere Sicherheit und Wirtschaftsförderung ein. Eine Absage gibt es an "illegale Migration" sowie "Verbote und Bevormundung".

Textgröße ändern:

Sowohl CSU-Chef Markus Söder als auch der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz betonten eine große Einmütigkeit der Unionsparteien. "Von diesem Treffen geht ein Signal der Geschlossenheit von CDU und CSU aus", sagte Merz anschließend. Das gegenseitige Verhältnis sei inzwischen "so gut, wie ich es jedenfalls noch nicht erlebt habe", sagte Söder.

In dem gemeinsamen Papier versprechen die Unionsparteien eine "Politik für die bürgerliche Mitte" in Deutschland. Dabei nähmen CDU und CSU die "Sorgen unserer Bürgerinnen und Bürger ernst und arbeiten mit aller Kraft und auf allen Ebenen dafür, den Menschen neues Vertrauen und neue Zuversicht zu geben". Die Ampel-Regierung im Bund hingegen verschärfe diese Sorgen "mit immer neuen Auflagen und Belastungen".

Konkret fordert die Union eine "Entlastungsoffensive für den Mittelstand" mit einer breiten Steuer- und Abgabenentlastung für Gering- und Normalverdiener einschließlich einer "Steuerfreiheit für Überstunden". Erbschaftsteuer auf das Elternhaus soll abgeschafft, die Grunderwerbsteuer für die erste selbstgenutzte Immobilie gesenkt werden. Für Unternehmen solle es ein "Belastungsmoratorium" geben, außerdem eine "Hightech-Agenda", finanziert aus öffentlichen Mitteln und privatem Kapital.

Die Unionsparteien bekennen sich generell zum Klimaschutz, dieser dürfe aber nicht "mit der Brechstange" durchgesetzt werden, sagte Söder. Autos mit Verbrennungsmotor sollen nach dem Willen von CDU und CSU "weiter Zukunft" haben, wenn sie mit CO2-neutralem Kraftstoff angetrieben werden. Die Energieversorgung soll gesetzlich gesichert und dafür "alle Optionen genutzt" werden.

Für mehr Sicherheit dringt die Union auf "Null-Toleranz gegenüber Kriminellen" und "Sofort-Ausweisungen für ausländische Clan-Mitglieder". Frauen sollen besser vor Gewalt geschützt werden, unter anderem durch "eine Fußfessel, um Gewalttäter digital zu überwachen und Verstöße gegen Näherungsverbote zu verhindern".

Einwanderung in den Arbeitsmarkt und Asylverfahren wollen CDU und CSU strikt voneinander trennen. Sonderaufnahmeprogramme etwa aus humanitären Gründen will die Union beenden. In der Verteidigungspolitik soll das Nato-Ziel, zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes für die Streitkräfte auszugeben, auch ohne Einbeziehung des Bundeswehr-Sondervermögens strikt umgesetzt werden.

Es handele sich um ein Programm, "wie wir schnell und gut aus der Krise kommen", sagte Söder. "Wir kritisieren nicht nur, wir bringen sehr konstruktive Vorschläge ein", hob Merz hervor.

D.Vanacore--PV

Empfohlen

Bericht: Aserbaidschans Interesse an fossilen Energien könnte COP29 beeinflussen

Die in anderthalb Wochen in Aserbaidschan beginnende UN-Klimakonferenz COP29 könnte nach Ansicht von zwei auf den Kampf gegen Korruption spezialisierte Organisationen durch die Interessen des Landes an fossilen Energieträgern beeinflusst werden. In ihrer derzeitigen Form laufe die COP Gefahr, "durch unangemessenen Einfluss von Unternehmen und der fossilen Brennstoffindustrie vereinnahmt zu werden", heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht von Transparency International und dem Datenkollektiv zur Korruptionsbekämpfung (ACDC).

Bericht: EU muss deutlich mehr in Sicherheit investieren

Die Europäische Union muss nach einem Bericht deutlich mehr in Sicherheit und Verteidigung investieren. Der frühere finnische Präsident Sauli Niinistö schlug am Mittwoch in Brüssel vor, künftig "mindestens 20 Prozent des gesamten EU-Haushalts für Sicherheit und Krisenvorsorge" zu reservieren. Angesichts der russischen Bedrohung forderte er in seinem Strategiepapier zudem eine intensivere Zusammenarbeit der Geheimdienste und eine bessere Vorbereitung der Bevölkerung auf Krisen.

Bericht: Weltweit Höchststand bei Gesundheitsrisiken durch Klimawandel

Überschwemmungen, Hurrikans, Hitzewellen, Dürren, Waldbrände: Durch den fortschreitenden Klimawandel sind Menschen einem Bericht zufolge weltweit einem Höchststand an Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Wie aus der am Mittwoch veröffentlichten achten Ausgabe des "Lancet Countdown" zu Gesundheit und Klimawandel hervorgeht, haben zehn von insgesamt 15 untersuchten Anzeichen der Gesundheitsbedrohung "besorgniserregende neue Rekorde erreicht". Die an dem Bericht beteiligten Experten weisen darauf hin, dass wichtige Zeit im Kampf gegen den Klimawandel "verschwendet und mit dem Leben" vieler Menschen bezahlt worden sei.

Klimaforscher Latif fordert Abkehr vom 1,5-Grad-Ziel: "De facto längst gerissen"

Der Klimaforscher Mojib Latif fordert eine Abkehr vom Ziel der Begrenzung der Klimaerwärmung auf maximal 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter. "Ich finde es geradezu lächerlich, dass sich die Weltpolitik immer noch an dem 1,5-Grad-Ziel festhält", sagte Latif den Zeitungen der Mediengruppe Bayern vom Dienstag. "Das ist de facto doch längst gerissen."

Textgröße ändern: