Pallade Veneta - Weitere Stadt in Nordkanada muss wegen Waldbränden evakuiert werden

Weitere Stadt in Nordkanada muss wegen Waldbränden evakuiert werden


Weitere Stadt in Nordkanada muss wegen Waldbränden evakuiert werden
Weitere Stadt in Nordkanada muss wegen Waldbränden evakuiert werden / Foto: Darren HULL - AFP/Archiv

Wegen der verheerenden Waldbrände in Kanada muss eine weitere Stadt in den Nordwest-Territorien evakuiert werden. Die Regionalregierung wies alle sich noch in der etwa 4000 Einwohner zählenden Stadt Hay River befindlichen Menschen an, zum örtlichen Flughafen zu fahren und dort auf Anweisungen zu warten. Die Bedrohung durch die von heftigen Winden und steigenden Temperaturen angefachten Feuer ist nach Behördenangaben so groß, dass sogar Feuerwehrleute und andere systemrelevante Arbeitskräfte zum Verlassen der Stadt aufgefordert worden seien.

Textgröße ändern:

"Jeder, der in Hay River bleibt, tut dies auf sein eigenes Risiko", erklärte die Regierung. "Es werden keine Notfalldienste zur Verfügung stehen."

"Extreme Südwestwinde haben das Feuer entlang der Schnellstraße näher an die Stadt getrieben und zwingen Einsatzkräfte und Flugzeuge dazu, sich zurückzuziehen und in sicherer Entfernung neu zu formieren", sagte der Umweltminister der Region, Shane Thompson. Die Situation sei "sehr ernst". Nach Behördenangaben kämpfen Feuerwehrleute gegen eine mehrere Kilometer lange Wand aus Flammen.

Die Nordwest-Territorien sind groß, aber nur dünn besiedelt. Zwei Drittel der Bevölkerung in der Region sind nunmehr evakuiert und in Nachbarprovinzen untergebracht worden, manche 2000 Kilometer weit von ihrem Wohnort entfernt.

Kanada erleidet derzeit die schlimmste Waldbrandsaison seit Beginn der Aufzeichnungen. Weite Teile des Landes erleben hohe Temperaturen sowie Dürren. Insgesamt verbrannten bisher 15 Millionen Hektar - eine Fläche größer als Griechenland. Es handelt sich bereits jetzt um mehr als das Doppelte des früheren Rekords.

200.000 Menschen wurden bislang insgesamt evakuiert, vier Menschen starben. Der Klimawandel hat nach Expertenangaben die Bedingungen verstärkt, die der Entstehung von Waldbränden zugute kommen.

A.Tucciarone--PV

Empfohlen

Klimagruppe Letzte Generation ändert ihren Namen und kündigt Neuausrichtung an

Die Klimaschutzgruppe Letzte Generation will sich umbenennen und neu ausrichten. "Wir lassen den Namen hinter uns. Wir sind nicht mehr die Letzte Generation", sagte die Sprecherin der Gruppe, Carla Hinrichs, am Mittwoch dem "Spiegel". Die Gruppe werde sich nicht auflösen, auch Proteste werde es noch geben. Aber aus den Strukturen der Letzten Generation werde etwas Neues entstehen, sagte Hinrichs weiter.

Studie: Rückgang von Meereis führt zu Zunahme von Stürmen im Südpolarmeer

Der rekordverdächtige Schwund des antarktischen Meereises hat Forschern zufolge 2023 zu einer Zunahme der Häufigkeit von Stürmen über dem Südpolarmeer geführt. Laut einer am Mittwoch in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Studie kam es in Regionen, in denen das Eis zurückging, in den dortigen Wintermonaten Juni und Juli im Vergleich zu einem Zeitraum zwischen 1990 und 2015 an bis zu sieben zusätzlichen Tagen im Monat zu Stürmen. Gleichzeitig wurde ein steigender Wärmeverlust der Ozeane verzeichnet.

Zugspitze mit längster frostfreier Phase seit Beginn von Wetteraufzeichnungen

Auf der Zugspitze hat es in diesem Jahr die längste frostfreie Phase seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gegeben. Auf Deutschlands höchstem Berg sanken die Temperaturen zwischen dem 5. Juli und dem 8. September 66 Tage hintereinander nicht unter null Grad Celsius, wie der Deutsche Wetterdienst am Mittwoch im hessischen Offenbach mitteilte. Auch auf dem in Österreich gelegenen Sonnblick mit ähnlicher Höhe sei erstmals solch eine lange Phase ohne Frost gemessen worden.

UN-Bericht zeigt komplexe Zusammenhänge globaler Krisen auf

Biodiversität, Klima, Gesundheit: Unsere Konsumgewohnheiten wirken sich Experten zufolge auf die verschiedenen Krisen weltweit aus und führen zur Zerstörung wichtiger Ökosysteme. Laut einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) tragen der übermäßige Konsum und eine nicht-nachhaltige Landwirtschaft nicht zur Erhöhung der Treibhausgasemissionen, sondern auch zur Verschmutzung der Umwelt und einem Verlust der Artenvielfalt bei. Alle Krisen, die den Planeten bedrohen, "hängen zusammen", lautet das Fazit der 165 UN-Experten. Allerdings kann die Bekämpfung einer Krise auch zur Verschlimmerung einer anderen führen.

Textgröße ändern: