Pallade Veneta - Viele Unfälle durch gefrierenden Regen - Radfahrer in Dortmund stirbt nach Sturz

Viele Unfälle durch gefrierenden Regen - Radfahrer in Dortmund stirbt nach Sturz


Viele Unfälle durch gefrierenden Regen - Radfahrer in Dortmund stirbt nach Sturz
Viele Unfälle durch gefrierenden Regen - Radfahrer in Dortmund stirbt nach Sturz / Foto: INA FASSBENDER - AFP/Archiv

Gefrierender Sprühregen und Glatteis haben in Teilen Deutschlands zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen und Unfällen geführt. Insbesondere aus Nordrhein-Westfalen meldete die Polizei in der Zeit von Donnerstagabend bis Freitagmorgen zahlreiche Zwischenfälle. In Dortmund starb am Freitag ein 55-jähriger Radfahrer nach einem Sturz auf einer vereisten Straßen. Bei Prinzhöfte in Niedersachsen wurde ebenfalls am Freitag ein Autofahrer tödlich verletzt, als er bei Glatteis von einer Bundesstraße abkam und gegen Bäume prallte.

Textgröße ändern:

Im nordrhein-westfälischen Lünen bei Dortmund musste nach Polizeiangaben in der Nacht zum Freitag außerdem ein 52-jähriger Fußgänger wiederbelebt werden, nachdem er zuvor mutmaßlich auf einem spiegelglatten Bürgersteig gestürzt war. Zeugen bemerkten den Leblosen und alarmierten die Polizei, nach erfolgter Reanimation wurde der Mann in ein Krankenhaus gebracht.

In mehreren Regionen galten bis in den Freitag hinein zunächst amtliche Warnungen vor "markanter Glätte" wegen überfrierenden Regens. Betroffen waren neben Nordrhein-Westfalen auch weite Teile anderer Bundesländer von Niedersachsen und Hessen über Brandenburg sowie Berlin bis nach Thüringen und Bayern. Im Laufe des Freitags entspannte sich die Lage, es galt in einem Großteil Deutschlands aber weiterhin eine allgemeine Glättewarnung.

Vor allem in der Mitte und im Nordosten rechnete der Deutsche Wetterdienst ab Freitagabend zudem bei Dauerfrost örtlich wieder mit steigender Glättegefahr. Diese sollte am Samstag aber wieder nachlassen, lediglich im zentralen Mittelgebirgsraum bleibe die Gefahr örtlich noch weiter bestehen.

Insbesondere aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen meldete die Polizei am Freitag außerdem witterungsbedingte Unfälle mit Schwerverletzten. In Münster in Nordrhein-Westfalen stürzte am Donnerstagabend eine 20-Jährige auf glatter Straße direkt vor einem Linienbus, der ihre Beine überrollte. Laut Polizei wurde sie mit schweren Verletzungen in eine Klinik gebracht.

Auf der Autobahn 7 bei Hildesheim in Niedersachsen wurde ein Polizist bei der Absicherung einer Unfallstelle schwer verletzt, als eine nachfolgende Autofahrerin am Donnerstagabend beim Bremsen auf glatter Fahrbahn ins Schleudern geriet und den Beamten erfasste. Der 53-Jährige wurde gegen eine Leitplanke geschleudert, die Autofahrerin wurde leicht verletzt.

Allein aus der Region um Dortmund und Lünen meldete die Polizei zwischen Donnerstagabend und Freitagvormittag mehr als hundert Unfälle, im Bereich von Bochum mehr als 80 und im Bereich der Polizei Recklinghausen mehr als 70. Auch Autobahnen waren teilweise betroffen. Die Feuerwehr Moers meldete am Donnerstagabend sieben Unfallstellen auf der A40 und A57 mit insgesamt etwa 20 beteiligten Autos und 13 Verletzten. Teilweise hätten Verletzte "nur in Schrittgeschwindigkeiten" in Krankenhäuser gebracht werden können.

In Berlin ging die Stadtreinigung am Donnerstagabend nach eigenen Angaben wegen Blitzeises in einen "Volleinsatz" und streute wichtige Straßen sowie Radwege mit Salz. Die Feuerwehr sprach von einem Ausnahmezustand. Alle verfügbaren Berliner Rettungswagen seien besetzt und im Einsatz gewesen.

A.Saggese--PV

Empfohlen

Klimagruppe Letzte Generation ändert ihren Namen und kündigt Neuausrichtung an

Die Klimaschutzgruppe Letzte Generation will sich umbenennen und neu ausrichten. "Wir lassen den Namen hinter uns. Wir sind nicht mehr die Letzte Generation", sagte die Sprecherin der Gruppe, Carla Hinrichs, am Mittwoch dem "Spiegel". Die Gruppe werde sich nicht auflösen, auch Proteste werde es noch geben. Aber aus den Strukturen der Letzten Generation werde etwas Neues entstehen, sagte Hinrichs weiter.

Studie: Rückgang von Meereis führt zu Zunahme von Stürmen im Südpolarmeer

Der rekordverdächtige Schwund des antarktischen Meereises hat Forschern zufolge 2023 zu einer Zunahme der Häufigkeit von Stürmen über dem Südpolarmeer geführt. Laut einer am Mittwoch in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Studie kam es in Regionen, in denen das Eis zurückging, in den dortigen Wintermonaten Juni und Juli im Vergleich zu einem Zeitraum zwischen 1990 und 2015 an bis zu sieben zusätzlichen Tagen im Monat zu Stürmen. Gleichzeitig wurde ein steigender Wärmeverlust der Ozeane verzeichnet.

Zugspitze mit längster frostfreier Phase seit Beginn von Wetteraufzeichnungen

Auf der Zugspitze hat es in diesem Jahr die längste frostfreie Phase seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gegeben. Auf Deutschlands höchstem Berg sanken die Temperaturen zwischen dem 5. Juli und dem 8. September 66 Tage hintereinander nicht unter null Grad Celsius, wie der Deutsche Wetterdienst am Mittwoch im hessischen Offenbach mitteilte. Auch auf dem in Österreich gelegenen Sonnblick mit ähnlicher Höhe sei erstmals solch eine lange Phase ohne Frost gemessen worden.

UN-Bericht zeigt komplexe Zusammenhänge globaler Krisen auf

Biodiversität, Klima, Gesundheit: Unsere Konsumgewohnheiten wirken sich Experten zufolge auf die verschiedenen Krisen weltweit aus und führen zur Zerstörung wichtiger Ökosysteme. Laut einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) tragen der übermäßige Konsum und eine nicht-nachhaltige Landwirtschaft nicht zur Erhöhung der Treibhausgasemissionen, sondern auch zur Verschmutzung der Umwelt und einem Verlust der Artenvielfalt bei. Alle Krisen, die den Planeten bedrohen, "hängen zusammen", lautet das Fazit der 165 UN-Experten. Allerdings kann die Bekämpfung einer Krise auch zur Verschlimmerung einer anderen führen.

Textgröße ändern: