Pallade Veneta - Gericht in Indien: Regierung soll wegen vieler Hitzetoter Notlage erklären

Gericht in Indien: Regierung soll wegen vieler Hitzetoter Notlage erklären


Gericht in Indien: Regierung soll wegen vieler Hitzetoter Notlage erklären
Gericht in Indien: Regierung soll wegen vieler Hitzetoter Notlage erklären / Foto: Niharika KULKARNI - AFP

Angesichts der extremen Hitzewelle mit hunderten Todesfällen hat ein indisches Gericht die Regierung aufgefordert, eine nationale Notlage zu erklären. "Wegen der extremen Wetterbedingungen in Form einer Hitzewelle sind in diesem Monat hunderte Menschen gestorben", erklärte das Berufungsgericht im nordwestlichen Bundesstaat Rajasthan am Donnerstag. Aufgrund der Hitze erlitten am Donnerstag allein im Bundesstaat Bihar mindestens 14 Menschen einen Hitzschlag, wie die dortigen Behörden mitteilten.

Textgröße ändern:

Die Behörden hätten es versäumt, zum Schutz der Bevölkerung vor der Hitze angemessene Maßnahmen einzuleiten, erklärte das Gericht in Rajasthan. Es ordnete zudem die Einrichtung staatlicher Fonds an, um Angehörige von Menschen zu entschädigen, die wegen der Hitze sterben. Mit Blick auf künftige Hitzewellen befand das Gericht, Indien solle diese zu "nationalen Katastrophen" erklären. Dies ermögliche die Mobilisierung von Soforthilfen ähnlich wie bei Überschwemmungen, Wirbelstürmen und Naturkatastrophen.

"Wir haben keinen Planet B, auf den wir umziehen können ... Wenn wir jetzt keine strikten Maßnahmen ergreifen, werden wir die Chance verpassen, künftige Generationen in eine blühende Zukunft zu begleiten", erklärte das Gericht weiter.

Der Katastrophenschutz des nordöstlichen Bundesstaates Bihar teilte am Freitag mit, dass am Vortag "nach bislang vorliegenden Informationen insgesamt 14 Menschen durch einen Hitzschlag gestorben" seien.

Indien ächzt derzeit unter einer extremen Hitzewelle, in mehreren Großstädten stiegen die Temperaturen in den vergangenen Tagen auf deutlich über 45 Grad Celsius.

Der bisherige Rekordwert von 51 Grad war im Jahr 2016 in der Wüstenregion Phalodi im Bundesstaat Rajasthan gemessen worden.

In Indien, wo ab Juli die jährliche Monsunregen-Saison mit etwas niedrigeren Temperaturen erwartet wird, sind heftige sommerliche Hitzewellen keine Seltenheit. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge werden diese jedoch aufgrund des Klimawandels länger, stärker und häufiger.

B.Cretella--PV

Empfohlen

Bericht: Aserbaidschans Interesse an fossilen Energien könnte COP29 beeinflussen

Die in anderthalb Wochen in Aserbaidschan beginnende UN-Klimakonferenz COP29 könnte nach Ansicht von zwei auf den Kampf gegen Korruption spezialisierte Organisationen durch die Interessen des Landes an fossilen Energieträgern beeinflusst werden. In ihrer derzeitigen Form laufe die COP Gefahr, "durch unangemessenen Einfluss von Unternehmen und der fossilen Brennstoffindustrie vereinnahmt zu werden", heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht von Transparency International und dem Datenkollektiv zur Korruptionsbekämpfung (ACDC).

Bericht: EU muss deutlich mehr in Sicherheit investieren

Die Europäische Union muss nach einem Bericht deutlich mehr in Sicherheit und Verteidigung investieren. Der frühere finnische Präsident Sauli Niinistö schlug am Mittwoch in Brüssel vor, künftig "mindestens 20 Prozent des gesamten EU-Haushalts für Sicherheit und Krisenvorsorge" zu reservieren. Angesichts der russischen Bedrohung forderte er in seinem Strategiepapier zudem eine intensivere Zusammenarbeit der Geheimdienste und eine bessere Vorbereitung der Bevölkerung auf Krisen.

Bericht: Weltweit Höchststand bei Gesundheitsrisiken durch Klimawandel

Überschwemmungen, Hurrikans, Hitzewellen, Dürren, Waldbrände: Durch den fortschreitenden Klimawandel sind Menschen einem Bericht zufolge weltweit einem Höchststand an Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Wie aus der am Mittwoch veröffentlichten achten Ausgabe des "Lancet Countdown" zu Gesundheit und Klimawandel hervorgeht, haben zehn von insgesamt 15 untersuchten Anzeichen der Gesundheitsbedrohung "besorgniserregende neue Rekorde erreicht". Die an dem Bericht beteiligten Experten weisen darauf hin, dass wichtige Zeit im Kampf gegen den Klimawandel "verschwendet und mit dem Leben" vieler Menschen bezahlt worden sei.

Klimaforscher Latif fordert Abkehr vom 1,5-Grad-Ziel: "De facto längst gerissen"

Der Klimaforscher Mojib Latif fordert eine Abkehr vom Ziel der Begrenzung der Klimaerwärmung auf maximal 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter. "Ich finde es geradezu lächerlich, dass sich die Weltpolitik immer noch an dem 1,5-Grad-Ziel festhält", sagte Latif den Zeitungen der Mediengruppe Bayern vom Dienstag. "Das ist de facto doch längst gerissen."

Textgröße ändern: