Pallade Veneta - Forschende messen neuen Temperaturrekord in Nordsee vor Helgoland

Forschende messen neuen Temperaturrekord in Nordsee vor Helgoland


Forschende messen neuen Temperaturrekord in Nordsee vor Helgoland
Forschende messen neuen Temperaturrekord in Nordsee vor Helgoland / Foto: Patrik STOLLARZ - AFP/Archiv

Forschende des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) haben in der Nordsee vor Helgoland im vergangenen Jahr einen Temperaturrekord gemessen. Wie das AWI am Dienstag in Bremerhaven mitteilte, lag die von der Biologischen Anstalt Helgoland ermittelte mittlere Wassertemperatur 2023 bei knapp 11,9 Grad Celsius. Auch die ersten Monate des laufenden Jahres deuteten darauf hin, dass sich der Trend fortsetze. Die Monate Januar bis April seien schon deutlich zu warm gewesen.

Textgröße ändern:

Der für 2023 gemessene Wert war demnach der höchste im Rahmen einer vom AWI 1962 begonnenen Langzeitmessreihe, welche die Wassertemperatur an der einzigen deutschen Hochseeinsel erfasst. Insgesamt habe die Deutsche Bucht vor allem seit den 90er Jahren einen starken Temperaturanstieg verzeichnet, teilte die Leiterin der zum AWI gehörenden Biologischen Anstalt Helgoland, Karen Wiltshire, mit. Die Nordsee erwärme sich als flaches Meer insgesamt schnell.

Die Forschenden des AWI sehen den globalen Klimawandel nach eigenen Angaben als "einen Hauptgrund" für die hohen Oberflächentemperaturen in der Nordsee und anderen Meeren. Die Weltorganisation für Meteorologie teilte erst im März mit, dass im vergangenen Jahr 90 Prozent der Ozeane weltweit eine oder mehrere Hitzewellen erlebt hatten. Fast ein Drittel der Weltmeere war 2023 demnach an jedem einzelnen Tag des Jahres überdurchschnittlich warm.

J.Lubrano--PV

Empfohlen

Klimagruppe Letzte Generation ändert ihren Namen und kündigt Neuausrichtung an

Die Klimaschutzgruppe Letzte Generation will sich umbenennen und neu ausrichten. "Wir lassen den Namen hinter uns. Wir sind nicht mehr die Letzte Generation", sagte die Sprecherin der Gruppe, Carla Hinrichs, am Mittwoch dem "Spiegel". Die Gruppe werde sich nicht auflösen, auch Proteste werde es noch geben. Aber aus den Strukturen der Letzten Generation werde etwas Neues entstehen, sagte Hinrichs weiter.

Studie: Rückgang von Meereis führt zu Zunahme von Stürmen im Südpolarmeer

Der rekordverdächtige Schwund des antarktischen Meereises hat Forschern zufolge 2023 zu einer Zunahme der Häufigkeit von Stürmen über dem Südpolarmeer geführt. Laut einer am Mittwoch in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Studie kam es in Regionen, in denen das Eis zurückging, in den dortigen Wintermonaten Juni und Juli im Vergleich zu einem Zeitraum zwischen 1990 und 2015 an bis zu sieben zusätzlichen Tagen im Monat zu Stürmen. Gleichzeitig wurde ein steigender Wärmeverlust der Ozeane verzeichnet.

Zugspitze mit längster frostfreier Phase seit Beginn von Wetteraufzeichnungen

Auf der Zugspitze hat es in diesem Jahr die längste frostfreie Phase seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gegeben. Auf Deutschlands höchstem Berg sanken die Temperaturen zwischen dem 5. Juli und dem 8. September 66 Tage hintereinander nicht unter null Grad Celsius, wie der Deutsche Wetterdienst am Mittwoch im hessischen Offenbach mitteilte. Auch auf dem in Österreich gelegenen Sonnblick mit ähnlicher Höhe sei erstmals solch eine lange Phase ohne Frost gemessen worden.

UN-Bericht zeigt komplexe Zusammenhänge globaler Krisen auf

Biodiversität, Klima, Gesundheit: Unsere Konsumgewohnheiten wirken sich Experten zufolge auf die verschiedenen Krisen weltweit aus und führen zur Zerstörung wichtiger Ökosysteme. Laut einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) tragen der übermäßige Konsum und eine nicht-nachhaltige Landwirtschaft nicht zur Erhöhung der Treibhausgasemissionen, sondern auch zur Verschmutzung der Umwelt und einem Verlust der Artenvielfalt bei. Alle Krisen, die den Planeten bedrohen, "hängen zusammen", lautet das Fazit der 165 UN-Experten. Allerdings kann die Bekämpfung einer Krise auch zur Verschlimmerung einer anderen führen.

Textgröße ändern: