Pallade Veneta - Guterres: Einigung auf neues Klimafinanzierungsziel im Interesse aller Länder

Guterres: Einigung auf neues Klimafinanzierungsziel im Interesse aller Länder


Guterres: Einigung auf neues Klimafinanzierungsziel im Interesse aller Länder
Guterres: Einigung auf neues Klimafinanzierungsziel im Interesse aller Länder / Foto: Alexander NEMENOV - AFP

UN-Generalsekretär António Guterres hat die reichen Industriestaaten bei der Weltklimakonferenz in Baku (COP29) aufgerufen, die Entwicklungsländer im Kampf gegen die Klimakrise nicht im Stich zu lassen. "Die Entwicklungsländer dürfen Baku nicht mit leeren Händen verlassen. Eine Vereinbarung ist ein Muss", sagte Guterres am Dienstag in einer Rede vor dem Konferenzplenum.

Textgröße ändern:

Schließlich trügen reiche Länder am stärksten zum Klimawandel bei und arme Länder hätten am meisten darunter zu leiden. "Die Reichen verursachen das Problem, die Armen zahlen den höchsten Preis", kritisierte Guterres.

Im Zentrum der diesjährigen UN-Klimakonferenz steht das schwierige Thema der Klimafinanzierung. Zentrale Aufgabe der Delegationen aus fast 200 Ländern ist es, einen neuen finanziellen Rahmen für die Zeit nach 2025 festlegen. Nach Expertenschätzungen sind künftig mindestens eine Billion Dollar pro Jahr notwendig, um Länder des globalen Südens beim Klimaschutz und der Anpassung an die Folgen der Erderwärmung zu unterstützen. Einige Berechnungen kommen sogar auf 2,4 Billionen Dollar.

Bislang gilt für die Förderung von Klimaschutz und Klimaanpassung eine Zusage der reichen Industrieländer von mindestens 100 Milliarden Dollar (93,29 Milliarden Euro) pro Jahr. Das Geld, vielfach rückzahlbare Kredite sowie privatwirtschaftliche Investitionen, fließt etwa in den Ausbau erneuerbarer Energien oder den Bau von Schutzdeichen.

Guterres hob hervor, dass Klima-Investionen auch im Eigeninteresse der reichen Länder lägen. Schließlich werde kein Land von den verheerenden Folgen der Erderwärmung verschont. Die Eindämmung des Klimawandels etwa durch den Ausbau erneuerbarer Energien sei ein "wirtschaftlicher Imperativ".

"Klimafinanzierung ist keine Wohltätigkeit, es ist eine Investition", betonte Guterres. "Klima-Maßnahmen sind nicht optional, sie sind zwingend notwendig."

Guterres hielt seine Rede zum Auftakt des zweitägigen Gipfelsegments der Weltklimakonferenz. Dabei halten Staatenlenker aus aller Welt Reden vor dem Konferenzplenum, um den zweiwöchigen Klimaverhandlungen den notwendigen Schwung zu verleihen.

Dieses Jahr haben sich mehr als 75 Staats- und Regierungschefs angesagt. Eine Reihe einflussreicher Staatenlenker wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), US-Präsident Joe Biden und der Staatschef des Gastgeberlandes der UN-Klimakonferenz im kommenden Jahr, der Brasilianer Luiz Inácio Lula da Silva, nehmen allerdings nicht teil.

E.Magrini--PV

Empfohlen

Klimaklage aus Peru gegen RWE abgewiesen - Gericht sieht Konzerne aber grundsätzlich in Verantwortung

Das Oberlandesgericht in Hamm hat im Verfahren um mögliche Klimaschäden in Peru die grundsätzliche Verantwortung großer Energiekonzerne festgestellt - die konkrete Klage eines peruanischen Bauerns gegen das Unternehmen RWE aber abgelehnt. Eine Entschädigung durch RWE für den Peruaner wegen der Bedrohung seines Hauses im Zuge der Klimaerwärmung lehnte das Gericht am Mittwoch ab. Klimaschutzaktivisten halten die Entscheidung dennoch für einen "Meilenstein", weil sie anderen Klimaklagen den Weg bereiten könnte.

UN-Organisation rechnet für kommende Jahre weiter mit Rekord-Temperaturen

Klimaforscher rechnen nicht mit einem Abklingen der Erderwärmung, im Gegenteil: Laut Prognosen der Weltmeteorologieorganisation (WMO) werden die globalen Durchschnittstemperaturen nach dem Rekordjahr 2024 in den fünf folgenden Jahren weiterhin auf einem historischem Hoch bleiben. Es bestehe zudem eine 70-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass eines dieser Jahre noch heißer werde als 2024, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten WMO-Bericht.

Peruanischer Bauer scheitert mit Klimaklage gegen RWE

Die Klage eines peruanischen Kleinbauern im Klimaprozess gegen den Energiekonzern RWE ist gescheitert. Das Oberlandesgericht Hamm wies die Berufung von Saúl Luciano Lliuya am Mittwoch zurück. Der Bauer und Bergführer hatte von RWE gefordert, sich an Kosten für Schutzmaßnahmen gegen eine mögliche Überflutung seines Hauses zu beteiligen.

WMO: Temperaturen in nächsten Jahren höchstwahrscheinlich weiter auf Rekordniveau

Nach dem Rekordjahr 2024 werden die globalen Durchschnittstemperaturen in den fünf Folgejahren laut einer UN-Prognose weiterhin auf Rekordniveau bleiben. Es gebe sogar eine 70-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass eines der Jahre bis 2029 noch heißer werde als 2024, heißt es in einem Bericht, den die Weltmeteorologieorganisation (WMO) am Mittwoch in Genf vorlegte. Die Wahrscheinlichkeit, dass die globale Durchschnittstemperatur in einem der Jahre bis 2029 mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Zeitalter liegt, beträgt demnach sogar 86 Prozent.

Textgröße ändern: