Pallade Veneta - Bundesregierung will an grünem Stahl festhalten - Verwunderung über Merz

Bundesregierung will an grünem Stahl festhalten - Verwunderung über Merz


Bundesregierung will an grünem Stahl festhalten - Verwunderung über Merz
Bundesregierung will an grünem Stahl festhalten - Verwunderung über Merz / Foto: Ina FASSBENDER - AFP/Archiv

Die Bundesregierung hat mit Unverständnis auf die Kritik der Union an der Förderung der klimafreundlichen Herstellung grünen Stahls reagiert. "Das Ziel, grünen Stahl herzustellen, das sollte man nicht leichtfertig aufgeben, und den Klimaschutz sollte man auch nicht leichtfertig in Frage stellen", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin. Dies sei "ein Weg, der jetzt konsequent weitergegangen werden muss, um die Stahlproduktion in Deutschland, in Europa, auch im Zeitalter des Klimaschutzes möglich zu machen".

Textgröße ändern:

CDU-Chef und Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz hatte am Montag dem schnellen Umstieg auf so genannten grünen Stahl eine Absage erteilt. Merz verwies auf den Mangel an Wasserstoff, außerdem sei grüner Stahl immer noch deutlich teurer als "konventionell erzeugter" Stahl. Mit Blick auf den Klimaschutz insgesamt forderte Merz: "Diese ideologischen Festlegungen in der Energiepolitik, die müssen wir beseitigen." Mit seinen Äußerungen hatte der CDU-Chef scharfe Kritik von Politik und Wirtschaft provoziert.

Hebestreit sagte am Mittwoch, die Bundesregierung habe eine "geostrategische Entscheidung" getroffen, "um eine neue Form der Stahlerzeugung hinzukriegen, die nicht mehr von fossilen Energien abhängig ist". Der Regierungssprecher räumte ein, dass die Umstellung auf die klimafreundliche Stahlproduktion "nicht immer ganz einfach" sei. Bei der Wasserstoffnutzung könne "womöglich nicht sofort ausschließlich grüner Wasserstoff" verwendet werden. Hier sei pragmatisches Vorgehen gefragt.

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt legte am Mittwoch in der Debatte nach. "Künftig müssen Klimaschutzmaßnahmen industrie- und arbeitsplatzfreundlich stattfinden", sagte er der "Rheinischen Post". "Dazu gehört, dass wir den Irrweg des grün produzierten Stahls beenden und stattdessen auf CO2-Abscheidung und -speicherung setzen." Eine Politik, die dazu führe, "dass Produktion aus Deutschland abwandert und dass das CO2 dann einfach anderswo auf der Welt emittiert wird", sei ein " Deindustrialisierungs-Programm".

Hebestreit sagte mit Blick auf Dobrindts Äußerungen: "Es gibt den Klimawandel, den selbst Bayern nicht nachhaltig bestreitet." Den Klimaschutz sollte man nicht einfach in Frage stellen, "egal aus welcher Landsmannschaft man kommt".

A.dCosmo--PV

Empfohlen

Copernicus: Vergangener Monat war zweitwärmster April seit Messbeginn

Der weltweite Temperaturanstieg im Zuge des Klimawandels setzt sich fort: Der vergangene Monat war weltweit der zweitwärmste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, wie das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus am Donnerstag mitteilte. Mit 14,96 Grad Celsius lag die globale Durchschnittstemperatur an Land demnach 0,6 Grad über dem April-Durchschnittswert in den Jahren 1991 bis 2020. Nur der April 2024 war mit einer Durchschnittstemperatur von 15,03 Grad noch wärmer.

Temperatursturz: Nach dem sommerlichen Wetter kommen Gewitter und Hagel

Nach dem sommerlichen Wetter zum Maifeiertag kommt auf Deutschland ein Temperatursturz mit Gewitter, Hagel und Sturmböen zu. Eine Kaltfront greift am Freitag auf Norddeutschland über und zieht dann langsam südwärts, wie der Deutsche Wetterdienst in Offenbach berichtete. Dahinter strömt sehr kühle Luft polaren Ursprungs ein und setzt dem frühsommerlichen Wetter vorerst ein Ende.

Halb so viel Niederschlag wie üblich: Trockenheit in Deutschland hält im April an

Die wochenlang anhaltende Trockenheit in Deutschland hat sich im April zunächst fortgesetzt. Im Monatsverlauf fiel nach vorläufigen Daten mit im Schnitt 31 Litern je Quadratmeter nur etwa die Hälfte der üblichen Regenmenge, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstag in Offenbach mitteilte. In der zweiten Aprilhälfte vermehrt einsetzender Niederschlag änderte die Lage demnach wenig.

Wetterdienst warnt vor Dauerregen in der Mitte Deutschlands

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor Dauerregen in der Mitte Deutschlands. In Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Ostsachsen wird am Donnerstag teils kräftiger und lang anhaltender Regen erwartet, wie der DWD in Offenbach mitteilte. Auch Gewitter sind nicht ausgeschlossen. In den betroffenen Gebieten sind innerhalb von 24 Stunden Niederschläge bis zu 50 Liter pro Quadratmeter möglich.

Textgröße ändern: