Pallade Veneta - Mineralwasser-Skandal in Frankreich: Justiz ermittelt gegen Nestlé Waters

Mineralwasser-Skandal in Frankreich: Justiz ermittelt gegen Nestlé Waters


Mineralwasser-Skandal in Frankreich: Justiz ermittelt gegen Nestlé Waters
Mineralwasser-Skandal in Frankreich: Justiz ermittelt gegen Nestlé Waters / Foto: JOEL SAGET - AFP/Archiv

Im Streit um mutmaßlich illegal behandeltes Mineralwasser hat die französische Justiz Vorermittlungen gegen eine Filiale des Lebensmittelkonzerns Nestlé und einen weiteren Hersteller von Mineralwasser aufgenommen. "Die Nachricht ist klar: Kein multinationaler Konzern steht über dem Gesetz", sagte die Chefin von Foodwatch Frankreich, Karine Jacquemart, am Freitag dem Sender BFM. Sie hoffe auf ein "Ende des Klimas der Straflosigkeit".

Textgröße ändern:

Ein Untersuchungsrichter hatte am Donnerstag entschieden, entgegen der Forderung der Staatsanwaltschaft in dem Fall zu ermitteln. Foodwatch hatte im Herbst Klagen gegen zwei Mineralwasserproduzenten eingereicht, zum einen gegen Nestlé Waters mit den Marken Perrier und Vittel, zum anderen gegen Sources Alma, den französischen Marktführer mit Marken wie Cristaline und St-Yorre.

Beide Unternehmen hätten Quellwasser mit illegalen Methoden behandelt und als "natürliches Mineralwasser" verkauft, erklärte Foodwatch. Dies sei "ein klarer Fall von Lebensmittelbetrug und Gesundheitsgefährdung".

Ein erstes Verfahren, in dem Nestlé eingeräumt hatte, Mineralwasser auf unrechtmäßige Weise desinfiziert zu haben, war im Februar gegen eine Strafzahlung von zwei Millionen Euro eingestellt worden. Foodwatch warf Nestlé anschließend vor, die Affäre auf diese Weise unter den Teppich kehren zu wollen.

Die Verbraucherorganisation wirft den Unternehmen weitere illegale Praktiken vor, etwa den Zusatz von CO2 zu Mineralwasser, das dann als Wasser "mit natürlicher Kohlensäure" verkauft wurde.

Eine Untersuchungskommission hatte 2022 bestätigt, dass die illegale Behandlung von Quellwasser weit verbreitet ist. Der Bericht wurde allerdings nicht veröffentlicht. 2023 änderte die französische Regierung diskret die Vorschriften und ermöglichte den Einsatz von Mikrofiltern.

Im Hintergrund steht die Bedrohung der Quellen durch die vom menschengemachten Klimawandel beförderte Trockenheit. Auch der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft bedroht die Quellen. US-Wissenschaftler wiesen kürzlich Mikroplastik in Flaschenwasser nach und äußerten die Vermutung, dass dies auch von den Mikrofiltern stammen könne.

S.Urciuoli--PV

Empfohlen

Studie: Zerstörung tropischer Urwälder auf höchstem Stand seit 2002

Angesichts des fortschreitenden Klimawandels hat die Zerstörung tropischer Urwälder laut einer Studie im vergangenen Jahr den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten erreicht. Wie die Forschungsorganisation World Resources Institute (WRI) und die University of Maryland errechneten, wurden 2024 insgesamt 6,7 Millionen Hektar tropischer Urwald zerstört und damit eine Fläche von der Größe Panamas. Dies sei der höchste Stand seit dem Beginn der Erhebung entsprechender Daten im Jahr 2002, hieß es am Mittwoch.

Mineralwasser-Skandal in Frankreich: Ausschuss wirft Regierung "Vertuschung" vor

Im Streit um mutmaßlich illegal behandeltes Mineralwasser hat ein Untersuchungsausschuss der französischen Regierung "Vertuschung" vorgeworfen. "Der Staat hat es an Transparenz fehlen lassen mit Blick auf die lokalen und europäischen Stellen, aber auch mit Blick auf die Bevölkerung", heißt es in einem am Montag in Paris veröffentlichten Bericht einer Untersuchungskommission des Senats. Dies sei eine "bewusste Strategie" gewesen.

Mehr als 20 Tote bei Tornados in den USA

Mehr als 20 Menschen sind durch Tornados in den US-Bundesstaaten Missouri und Kentucky ums Leben gekommen. Der Gouverneur von Kentucky, Andy Beshear, erklärte im Onlinedienst X, bei den Stürmen am Freitagabend seien mindestens 14 Menschen getötet worden. "Leider wird diese Zahl wahrscheinlich noch steigen, wenn wir mehr Informationen erhalten", erklärte Beshear.

Expertenrat: CO2-Gesamtemissionen bis 2030 im Plan - danach wird es schwierig

Der Expertenrat für Klimafragen zeichnet ein durchwachsenes Bild hinsichtlich der Senkung der Emissionen auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität. Dem am Donnerstag in Berlin vorgestellten Prüfbericht des Gremiums zufolge kann das Ziel für die deutschen Gesamtemissionen im Jahrzehnt von 2021 bis 2030 aus heutiger Sicht wohl eingehalten werden. Für die Zeit danach sagt das Gremium jedoch eine deutliche Zielverfehlung voraus. Nicht erreicht werden dürfte auch die Senkung der Jahresemissionen um 65 Prozent bis 2030.

Textgröße ändern: