Pallade Veneta - Beschäftigte des Rettungsdienstes in Großbritannien streiken

Beschäftigte des Rettungsdienstes in Großbritannien streiken


Beschäftigte des Rettungsdienstes in Großbritannien streiken
Beschäftigte des Rettungsdienstes in Großbritannien streiken / Foto: Niklas HALLE'N - AFP

Im Kampf für höhere Löhne in Großbritannien haben nun auch Beschäftigte des Rettungsdienstes ihre Arbeit niedergelegt. Mitarbeiter des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS, darunter Sanitäter und Beschäftigte bei der Telefonzentrale, beteiligten sich am Mittwoch an dem Streik, der weite Teile Englands und Wales betreffen sollte.

Textgröße ändern:

Es gehe darum, der Regierung zu sagen, dass die Beschäftigten eine Verschlechterung der Leistungen nicht zulassen werden, sagte Steven Thompson von der Gewerkschaft Unite. "Wir werden nicht klein beigeben."

Vertreter des Gesundheitswesens warnten angesichts des Streiks vor einer Überlastung des sich bereits in einer Krise befindenden Gesundheitssystems. Die Bevölkerung solle jedoch nicht in Panik geraten, sagte der Verbandsvorsitzende der NHS Confederation, Matthew Taylor.

Die Minister verschiedener Ressorts wollten 750 Militärangehörige abstellen, um sie als Fahrer von Krankenwagen und für logistische Aufgaben einzusetzen. Damit sollten die Auswirkungen des Streiks vom Mittwoch abgemildert werden.

Regierung und Gewerkschaften wiesen sich am Mittwoch gegenseitig die Schuld für mögliche Auswirkungen des Streiks auf die Gesundheit von Menschen zu. Gesundheitsminister Steve Barclay beschuldigte die Gewerkschaften in der Zeitung "Daily Telegraph", eine "bewusste Entscheidung" getroffen zu haben, um den Patienten "Schaden zuzufügen".

Die Chefin der Gewerkschaft GMB, Rachel Harrison, bezeichnete Barclays Kommentare als "Beleidigung" für die Beschäftigten im Rettungsdienst. Diese seien zum Streik "gezwungen", weil die "Regierung Jahr für Jahr nicht auf sie gehört hat".

Die Regierung verweist darauf, sich an niedrigere als die geforderten Erhöhungen halten zu müssen, weil dies von unabhängigen Gremien zur Lohnprüfung empfohlen wurde. Die Gewerkschaften drohten hingegen bereits neue Streiks für das kommende Jahr für den Fall an, sollte sich die Regierung weiter weigern, zu verhandeln.

Am Dienstag hatten bereits zahlreiche Pflegekräfte in Großbritannien gestreikt - zum zweiten Mal innerhalb einer Woche. Es waren die ersten Streiks der Gewerkschaft für Pflegeberufe RCN in ihrer 106-jährigen Geschichte.

Angesichts einer Inflation von rund elf Prozent fordern viele Beschäftigte in Großbritannien höhere Löhne. Jüngst hatten zudem Beschäftigte bei der Bahn, der Post und beim Grenzschutz angekündigt, während der Weihnachtszeit ihre Arbeit niederzulegen.

C.Grillo--PV

Empfohlen

Autobauer Ford will bis 2027 in Deutschland 2900 Stellen abbauen

Der US-Autobauer Ford will bis Ende 2027 in Deutschland rund 2900 Stellen abbauen. Insgesamt sollen in Europa bis zu diesem Zeitpunkt 4000 Stellen wegfallen, davon neben Deutschland vor allem in Großbritannien, wie das Unternehmen am Mittwoch in Köln mitteilte. Der Großteil der Stellen soll demnach im Kölner Werk wegfallen. Dort waren zuletzt rund 12.000 Menschen beschäftigt.

Initiative in Baku für Verzicht auf neue Kohlekraftwerke

Eine Gruppe von 25 Staaten hat sich am Rande der UN-Klimakonferenz in Baku auf einen Aufruf zum weltweiten Verzicht auf neue Kohlekraftwerke verständigt. Damit solle die Abkehr von der als besonders klimaschädlichen Kohle beschleunigt werden, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung am Mittwoch. Der Verzicht soll demnach für alle Kraftwerke gelten, deren Emissionen nicht etwa durch die Abscheidung und Speicherung von CO2 vermindert werden.

Zentralbank: Flutkatastrophe kostet Spanien 0,2 Prozentpunkte Wirtschaftswachstum

Die Flutkatastrophe in Spanien Ende Oktober hat auch massive wirtschaftliche Folgen. Wegen der Zerstörung durch die Wassermassen dürfte die Wirtschaft des Landes im vierten Quartal 2024 um 0,2 Prozentpunkte weniger wachsen, wie der Chef der spanischen Zentralbank, José Luis Escrivá, am Mittwoch sagte. Die Schätzung basiere auf den Erfahrungen mit dem Wirbelsturm Katrina an der US-Golfküste im Jahr 2005. "Die Dynamik ist sehr ähnlich."

Klima, Demographie, neue Technologien: Unicef fordert besseren Schutz von Kindern

Angesichts globaler Entwicklungen wie der Klimaerwärmung, dem demographischen Wandel und dem Aufkommen neuer Technologien hat das UN-Kinderhilfswerk Unicef mehr Anstrengungen für den Schutz von Kindern gefordert. "Kinder erleben unzählige Krisen, von Klimawandel bis hin zu Online-Gefahren, und diese werden sich in den kommenden Jahren noch verschärfen", erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell am Mittwoch anlässlich des Internationalen Tags der Kinderrechte. Die Lebenssituation vieler Kinder könnte sich dadurch deutlich verschlechtern.

Textgröße ändern: