Pallade Veneta - Volkswagen bereitet Börsengang von Sportwagenbauer Porsche vor

Volkswagen bereitet Börsengang von Sportwagenbauer Porsche vor


Volkswagen bereitet Börsengang von Sportwagenbauer Porsche vor
Volkswagen bereitet Börsengang von Sportwagenbauer Porsche vor

Volkswagen erwägt den Börsengang seiner wertvollen Sportwagenmarke Porsche - mutmaßlich zur Finanzierung der teuren Umstellung auf die Elektromobilität. VW und sein Haupteigner, die Porsche Holding, seien in "fortgeschrittenen Gesprächen" über einen möglichen Börsengang von Porsche, teilten beide am Dienstag mit. Über den Schritt war schon seit Wochen spekuliert worden.

Textgröße ändern:

Mit ihrer Pflichtmitteilung an die Börse reagierten VW und die Porsche Holding am Dienstag auf "entsprechende Presseanfragen". Beide haben demnach bereits eine "Eckpunktevereinbarung" verhandelt, die die Basis für die weiteren Schritte zur Vorbereitung eines möglichen Börsengangs bilden soll. Vorstand und Aufsichtsrat von VW müssten aber noch zustimmen: "Eine abschließende Entscheidung ist noch nicht getroffen", betonten die Unternehmen.

Die Sportwagenmarke Porsche gehört zu 100 Prozent zu Volkswagen. Der zweitgrößte Autohersteller der Welt wiederum wird kontrolliert von der Porsche Automobil Holding SE, über die die Familien Porsche und Piëch eine Stimmenmehrheit von 53,3 Prozent bei Volkswagen haben.

Die Porsche Holding ist wie VW an der Börse in Frankfurt am Main notiert. Nach Bekanntgabe des möglichen Börsengangs sprang der Kurs der Holding um fast elf Prozent nach oben, der von VW um fast neun Prozent.

Der mögliche Börsengang könnte auch den Erwerb von Stammaktien der Porsche AG durch die Porsche Holding umfassen, erklärte die Holding. Die "Wirtschaftswoche" zitierte Analysten, die einen "emotionalen Faktor" für entscheidend halten: Die Eigner-Familien bekämen wieder direkten Zugriff auf Porsche. Der Sportwagenbauer war nach der verlorenen Übernahmeschlacht vor fast zehn Jahren an VW gegangen.

"Es kann bei der Aktion nicht darum gehen, Cash zu heben", sagte Autoexperte Arndt Ellinghorst von Quantco der "Wirtschaftswoche". Es gebe "andere, sehr gute Gründe für die Eigenständigkeit der Porsche AG". Ellinghorst hält eine Abspaltung für "die deutlich elegantere Lösung" als einen Börsengang. Volkswagen benötige keine Geldzufuhr.

VW will in den Umbau zur Elektromobilität 35 Milliarden Euro investieren. Bis 2025 will VW der weltweit größte Anbieter von E-Autos sein, bis 2030 soll die Hälfte aller verkauften Autos elektrisch fahren.

Volkswagen vereint zwölf Marken unter seinem Dach - dazu gehören neben der Kernmarke VW unter anderem auch Audi, Porsche, Seat und Skoda. 2019 schon hatte der Konzern seine Dachgesellschaft Traton für Marken wie MAN und Scania, die leichte Nutzfahrzeuge, Lkw und Busse herstellen, an die Börse gebracht. Das diente vor allem der Vereinfachung der Unternehmensstrukturen.

Das Land Niedersachsen, mit 20 Prozent an VW beteiligt, wollte den möglichen Börsengang von Porsche am Dienstag nicht kommentieren. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) äußerten sich nicht zu Aufsichtsratsinterna, erklärte die Staatskanzlei in Hannover. Eine abschließende Entscheidung sei noch nicht getroffen worden.

R.Zaccone--PV

Empfohlen

Bundestag debattiert über Wirtschaftspolitik der Ampel-Regierung

Der Bundestag befasst sich am Mittwoch (Plenum ab 13.00 Uhr) in einer Aktuellen Stunde mit der schwierigen wirtschaftlichen Lage in Deutschland. Die Union dürfte die von ihr beantragte Debatte zur Abrechnung mit dem wirtschaftspolitischen Kurs der Ampel-Regierung nutzen. Dieser wird aktuell vor allem durch grundlegende Meinungsverschiedenheiten vor allem zwischen der FDP einerseits und SPD und Grünen andererseits geprägt.

Faeser: Deutschland wird durch Kritis-Dachgesetz krisenfester

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sieht Deutschland durch ein geplantes Gesetz zum besseren Schutz von kritischer Infrastruktur besser auf künftige Katastrophen und Sicherheitsrisiken vorbereitet. Unter anderem Sabotageakte, Terroranschläge und verheerende Naturkatastrophen zeigten, "dass wir uns gegen Krisen und Katastrophen stärker wappnen müssen", sagte Faeser der "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe). "Mit unserem Gesetz zum Schutz kritischer Infrastrukturen machen wir Deutschland deshalb krisenfester."

Verdacht auf Steuerbetrug: Durchsuchungen bei Netflix in Paris und Amsterdam

Wegen Verdachts auf Steuerbetrug und Schwarzarbeit haben Ermittler in Paris und Amsterdam Büros des US-Streamingdienstes Netflix durchsucht. Die Durchsuchungen stehen im Zusammenhang mit Vorermittlungen, welche die französische Finanzstaatsanwaltschaft vor zwei Jahren aufgenommen hatte, wie die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus Justizkreisen erfuhr. Anlass dafür waren mehrere Steuerprüfungen in den Jahren zuvor. Netflix erklärte, es kooperiere mit den Behörden.

US-Handelsdefizit im September auf höchstem Stand seit zwei Jahren

Das Handelsdefizit der USA ist im September auf den höchsten Stand seit Anfang 2022 angestiegen. Die Exporte sanken leicht, während die Importe deutlich zulegten, wie das US-Handelsministerium am Dienstag mitteilte. Die Einfuhren übertrafen die Ausfuhren so um 84,4 Milliarden Dollar - ein 19,2 Prozent größeres Außenhandelsdefizit als im August.

Textgröße ändern: