Militärdrohne aus sowjetischer Produktion in Kroatien abgestürzt
Eine Militärdrohne aus sowjetischer Produktion ist am Donnerstagabend in der kroatischen Hauptstadt Zagreb abgestürzt. Wie der kroatische Regierungschef Andrej Plenkovic am Freitag sagte, könnte sie der ukrainischen oder der russischen Armee gehört haben. Die Drohne habe wohl von der Ukraine kommend die Nato-Staaten Rumänien und Ungarn überflogen. Der kroatische Generalstabschef Robert Hranj nannte den Vorfall "ziemlich ernst".
Das Gerät "kam aus Ungarn nach Kroatien, und laut dem (ungarischen) Premierminister Viktor Orban kam es aus Rumänien nach Ungarn", sagte Plenkovic am Rande eines EU-Gipfeltreffens im französischen Versailles. Kroatien, Ungarn und Rumänien sind Mitglied der Nato. In der kroatischen Hauptstadt schlug die Drohne in einem Park ein, nach Polizeiangaben wurden mehrere Autos beschädigt.
"Warum es passiert ist, ob es sich um einen Fehler oder einen Kontrollverlust handelt, können wir im Moment nicht mit Sicherheit sagen", sagte Plenkovic. Von Zagreb aus bis zur ukrainischen Grenze sind es Luftlinie mindestens 550 Kilometer. "Eine intensive Untersuchung ist im Gange, um herauszufinden, was passiert ist. Wir stehen in engem Kontakt mit Nato-Kommandeuren", sagte Generalstabschef Hranj.
Lokale Medien berichteten unter Berufung auf einen Experten für Militärflugzeuge, dass es sich um eine Tupolew Tu-141 handeln könnte. Das ferngesteuerte Fluggerät aus sowjetischer Produktion wurde in den 1970er und 1980er Jahren eingesetzt. Die ukrainischen Streitkräfte besitzen dieses Modell.
D.Bruno--PV