Pallade Veneta - Argentiniens Parlament billigt Rückzahlungsabkommen mit dem IWF endgültig

Argentiniens Parlament billigt Rückzahlungsabkommen mit dem IWF endgültig


Argentiniens Parlament billigt Rückzahlungsabkommen mit dem IWF endgültig
Argentiniens Parlament billigt Rückzahlungsabkommen mit dem IWF endgültig

Argentiniens Parlament hat ein umstrittenes Schuldenrückzahlungsabkommen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) endgültig gebilligt. Nach dem Abgeordnetenhaus stimmte am Donnerstag auch der Senat in Buenos Aires (Ortszeit) dem Abkommen zur Rückzahlung von 45 Milliarden Dollar (40,7 Milliarden Euro) an den IWF zu. Das Rekord-Darlehen hatte die Regierung des damaligen liberalen Staatschefs Mauricio Macri 2018 aufgenommen.

Textgröße ändern:

56 Senatoren stimmten für die Vereinbarung, 13 dagegen und drei enthielten sich. Staatschef Alberto Fernández, der im Parlament keine absolute Mehrheit hat, bedankte sich für die Zustimmung. Damit blicke Argentinien nun auf einen "sehr freien Horizont", erklärte er. Wirtschaftsminister Martín Guzmán betonte, anders als bei allen früheren Abkommen mit dem IWF würden dieses Mal keine Arbeiter oder Rentner dadurch belastet.

Vor dem Senatsgebäude demonstrierten einige hundert Menschen gegen die Vereinbarung. Sie folgten damit dem Aufruf von Gewerkschaften und linksgerichteten Organisationen.

Vorige Woche hatte das Abgeordnetenhaus mit einer breiten Mehrheit über die Parteigrenzen hinweg für das Rückzahlungsabkommen gestimmt. Auf den Straßen von Buenos Aires brachten allerdings mehrere tausend Menschen ihre Ablehnung der Vereinbarung zum Ausdruck.

Argentinien blickt auf eine längere Rezessionsphase zurück, die zum Teil mit der Corona-Pandemie zusammenhing. Im vergangenen Jahr nahm das Wirtschaftsleben hingegen wieder an Fahrt auf - mit 10,3 Prozent Wachstum in den ersten elf Monaten. Allerdings war die Inflationsrate mit mehr als 50 Prozent extrem hoch, für 2022 wird eine Inflation von 33 Prozent erwartet. 40 Prozent der Bevölkerung Argentiniens leben in Armut.

Das neue Abkommen mit dem IWF sieht die Rückzahlung eines 2018 gewährten Kredits vor. Argentinien hat dabei zur Auflage, sein Haushaltsdefizit von drei Prozent im Jahr 2021 allmählich auf 0,9 Prozent im Jahr 2024 zu drosseln. Nach Angaben der Mitte-links-Regierung sollen Sozialleistungen und Wirtschaftswachstum davon nicht betroffen sein. Der IWF will die Konsolidierungsfortschritt regelmäßig prüfen.

Die Rückzahlung des Darlehens beginnt außerdem erst nach einer vierjährigen Gnadenfrist im Jahr 2026. Sie soll bis 2034 abgeschlossen sein. Allerdings könnten die Auswirkungen des Ukraine-Krise auf die Weltwirtschaft die Umsetzung der IWF-Vorgaben erschweren.

A.dCosmo--PV

Empfohlen

Wahlsieg Trumps lässt Bitcoin auf neuen Rekordwert steigen

Mit dem Wahlsieg von Donald Trump in den USA hat die Kryptowährung Bitcoin am Mittwoch erstmals die Schwelle von 75.000 Dollar (knapp 70.000 Euro) übersprungen. Der Kurs der digitalen Währung stieg schon in den frühen Morgenstunden auf das neue Rekordhoch, als sich der Sieg Trumps abzuzeichnen begann. Der Republikaner hat regulatorische Lockerungen angekündigt - er wolle "aus Amerika die Welthauptstadt für Krypto und Bitcoin machen".

Im Schnitt fast 300 Euro für Geschenke: Handel rechnet mit stabilem Weihnachtsgeschäft

Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen rechnet der Einzelhandel mit einem stabilen Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr. Die Deutschen planten im Durchschnitt Ausgaben für Weihnachtsgeschenke in Höhe von 297 Euro, zwei Euro mehr als im Vorjahr, teilte der Handelsverband Deutschland am Mittwoch mit. Der Gesamtumsatz der Branche allein im November und Dezember wird sich demnach auf 121,4 Milliarden Euro belaufen.

DIHK und Ifo-Institut sehen deutsche Exportwirtschaft unter Trump vor Problemen

Nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl sehen die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) und das Münchner Ifo-Institut die deutsche Exportwirtschaft vor großen Problemen. Die deutsche Wirtschaft müsse sich "auf stärkeren Protektionismus und höhere Handelshürden einstellen" und der Handel mit den USA drohe dadurch deutlich schwieriger zu werden, erklärte DIHK-Präsident Peter Adrian am Mittwoch. Ein genereller Importzoll wäre "ein herber Rückschlag für die deutsche Wirtschaft".

Unicredit-Chef: Entscheidung zur Übernahme der Commerzbank "nicht vor einem Jahr"

Italiens Großbank Unicredit hat ihr Interesse an einer Übernahme der Commerzbank bekräftigt - eine Entscheidung werde aber "nicht vor einem Jahr fallen", sagte am Mittwoch Unicredit-Chef Andrea Orcel. Es sei nötig, "mit allen Beteiligten" der Commerzbank zu sprechen, "bevor wir weitergehen", und dies werde "einige Zeit in Anspruch nehmen". Geschäftsführung und Belegschaft der Commerzbank sind strikt gegen eine komplette Übernahme, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte das Vorgehen der Unicredit scharf kritisiert.

Textgröße ändern: