Pallade Veneta - Koalition berät über Mobilitätsgeld für kleine und mittlere Einkommen

Koalition berät über Mobilitätsgeld für kleine und mittlere Einkommen


Koalition berät über Mobilitätsgeld für kleine und mittlere Einkommen
Koalition berät über Mobilitätsgeld für kleine und mittlere Einkommen

Angesichts der hohen Spritpreise berät die Ampel-Koalition über ein Mobilitätsgeld für kleine und mittlere Einkommen. Vorgesehen ist eine nach Einkommen gestaffelte Entlastung, wie die "Bild am Sonntag" berichtete. Es handele sich um einen Vorstoß von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), nachdem der Vorschlag eines Tankrabatts von Finanzminister Christian Lindner (FDP) auf Ablehnung bei den Koalitionspartnern gestoßen sei. SPD-Chef Lars Klingbeil rechnet mit einer Einigung in den nächsten Tagen.

Textgröße ändern:

Das Mobilitätsgeld soll dem Bericht zufolge mit dem regulären Monatsgehalt überwiesen werden. Arbeitgeber sollen sich die Summe vom Staat zurückholen, indem sie entsprechend weniger Lohnsteuer zahlen.

Aktuell ringt die Ampel laut "Bild am Sonntag" über die Höhe und Gehaltsstufen. Eine Möglichkeit ist demnach: Wer bis 2000 Euro verdiene, bekomme 50 Euro. Bei 2001 bis 3000 Euro Gehalt könnte es 35 Euro geben, bei 3001 bis 4000 Euro Verdienst 20 Euro. Dies würde den Staat demnach eine Milliarde Euro pro Monat kosten. Die Mobilitätsprämie könnte mindestens drei Monate lang ausgezahlt werden, Topverdiener würden demnach leer ausgehen.

SPD-Parteichef Klingbeil sagte der "Bild am Sonntag": "Wichtig ist, dass wir das Geld nicht mit der Gießkanne ausschütten, sondern diejenigen mit kleinen und mittleren Einkommen gezielt entlasten, denn die sind jetzt am stärksten betroffen." Er sehe keinen Anlass, Gutverdiener zu subventionieren. Menschen wie er könnten für 2,30 Euro tanken, denen müsse der Staat nicht helfen. "Aber meine Nachbarin, die als Pflegekraft nach Hamburg pendelt, braucht jetzt Unterstützung."

Einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) zufolge haben Familien mit niedrigem Monatseinkommen bei Strom, Heizen und Tanken Mehrausgaben von vier Prozent. Gutverdienende Singles zahlen demnach nur 2,2 Prozent mehr. Geringverdiener-Familien (3000 bis 3500 Euro Haushaltseinkommen) mit zwei Kindern würden prozentual gesehen am härtesten von der Krise getroffen, berichtete die "Bild am Sonntag" aus der Studie.

DGB-Chef Reiner Hoffmann begrüßte die Pläne für ein "Mobilitätsgeld". Dieses müsse sozial ausgerichtet sein und die Pendlerpauschale ersetzen. "Wenn Heizen, Mobilität und Wohnen immer teurer werden, belastet das vor allem Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen", erklärte er. Gebraucht würden aber "dringend weitere Entlastungsmaßnahmen". Hoffmann nannte "Heizkostenzuschüsse, die weit über das Verabredete hinausgehen", und eine befristete Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas und Strom.

CDU-Chef Friedrich Merz forderte Finanzminister Lindner auf, von seiner Tankrabatt-Idee Abstand zu nehmen und stattdessen die Steuern auf Benzin und Diesel sofort zu senken. "Die Energiesteuer senken und die Umsatzsteuer auf Diesel und Benzin von 19 auf sieben Prozent. Das wäre eine unbürokratische, schnelle und gute Hilfe für alle", sagte Merz dem Berliner "Tagesspiegel".

Merz warnte vor hohen Mitnahmeeffekten für die Ölkonzerne und Raffinerien, wenn der Staat pauschal einen Betrag je Liter erstatte. Es werde ja bereits von den Kartellbehörden untersucht, ob die Preise bewusst so hoch seien, um eigene Gewinne zu vergrößern, obwohl der Ölpreis zuletzt gesunken sei.

Lindner hatte am Montag vor dem Hintergrund explodierender Preise an den Zapfsäulen einen "Krisenrabatt" direkt an der Tankstelle vorgeschlagen. Der Vorstoß stieß auf heftigen Gegenwind von Wirtschaftsexperten, Sozialverbänden und aus der Politik.

A.dCosmo--PV

Empfohlen

Wahlsieg Trumps lässt Bitcoin auf neuen Rekordwert steigen

Mit dem Wahlsieg von Donald Trump in den USA hat die Kryptowährung Bitcoin am Mittwoch erstmals die Schwelle von 75.000 Dollar (knapp 70.000 Euro) übersprungen. Der Kurs der digitalen Währung stieg schon in den frühen Morgenstunden auf das neue Rekordhoch, als sich der Sieg Trumps abzuzeichnen begann. Der Republikaner hat regulatorische Lockerungen angekündigt - er wolle "aus Amerika die Welthauptstadt für Krypto und Bitcoin machen".

Im Schnitt fast 300 Euro für Geschenke: Handel rechnet mit stabilem Weihnachtsgeschäft

Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen rechnet der Einzelhandel mit einem stabilen Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr. Die Deutschen planten im Durchschnitt Ausgaben für Weihnachtsgeschenke in Höhe von 297 Euro, zwei Euro mehr als im Vorjahr, teilte der Handelsverband Deutschland am Mittwoch mit. Der Gesamtumsatz der Branche allein im November und Dezember wird sich demnach auf 121,4 Milliarden Euro belaufen.

DIHK und Ifo-Institut sehen deutsche Exportwirtschaft unter Trump vor Problemen

Nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl sehen die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) und das Münchner Ifo-Institut die deutsche Exportwirtschaft vor großen Problemen. Die deutsche Wirtschaft müsse sich "auf stärkeren Protektionismus und höhere Handelshürden einstellen" und der Handel mit den USA drohe dadurch deutlich schwieriger zu werden, erklärte DIHK-Präsident Peter Adrian am Mittwoch. Ein genereller Importzoll wäre "ein herber Rückschlag für die deutsche Wirtschaft".

Unicredit-Chef: Entscheidung zur Übernahme der Commerzbank "nicht vor einem Jahr"

Italiens Großbank Unicredit hat ihr Interesse an einer Übernahme der Commerzbank bekräftigt - eine Entscheidung werde aber "nicht vor einem Jahr fallen", sagte am Mittwoch Unicredit-Chef Andrea Orcel. Es sei nötig, "mit allen Beteiligten" der Commerzbank zu sprechen, "bevor wir weitergehen", und dies werde "einige Zeit in Anspruch nehmen". Geschäftsführung und Belegschaft der Commerzbank sind strikt gegen eine komplette Übernahme, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte das Vorgehen der Unicredit scharf kritisiert.

Textgröße ändern: