Pallade Veneta - Großbritannien droht pro-iranischen Huthis wegen Eskalation im Roten Meer

Großbritannien droht pro-iranischen Huthis wegen Eskalation im Roten Meer


Großbritannien droht pro-iranischen Huthis wegen Eskalation im Roten Meer
Großbritannien droht pro-iranischen Huthis wegen Eskalation im Roten Meer / Foto: GIUSEPPE CACACE - AFP/Archiv

Nach der Eskalation im Roten Meer wegen erneuter Angriffe der Huthi-Rebellen hat Großbritannien der pro-iranischen Miliz mit "direkten" Gegenmaßnahmen gedroht. Sein Land sei "willens" gegen die vom Iran unterstützten Rebellen vorzugehen, erklärte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps am Montag. Die US-Armee hatte zuvor mehrere Huthi-Boote versenkt, die ein Containerschiff angriffen. Die Großreederei Maersk setzte ihre Schifffahrt in der Region wegen der Huthi-Angriffe erneut vorübergehend aus.

Textgröße ändern:

Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas Anfang Oktober hat die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen schon mehrfach Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert und Schiffe im Roten Meer angegriffen. Der britische Verteidigungsminister sah sich daher zu einer Warnung veranlasst.

In einem Gastbeitrag für den "Daily Telegraph" schrieb Shapps, Großbritannien sei entschlossen, "bösartige Akteure für unrechtmäßige Inbesitznahmen und Angriffe zur Verantwortung zu ziehen". "Wir sind willens, direkte Maßnahmen zu ergreifen, und wir werden nicht zögern, weitere Maßnahmen zu ergreifen, um Bedrohungen für die Freiheit des Schiffsverkehrs im Roten Meer zu verhindern", versicherte der Minister.

Shapps bezeichnete die aktuelle Lage im Roten Meer als "Test für die internationale Gemeinschaft". "Wenn wir das Rote Meer nicht schützen, besteht die Gefahr, diejenigen zu ermutigen, die andernorts drohen, darunter im Südchinesischen Meer und auf der Krim", fügte er offenbar mit Blick auf China und Russland hinzu.

Laut "Telegraph" arbeitet London mit Washington an Plänen für mögliche Militärangriffe gegen die jemenitischen Huthis. In Kürze werde eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht mit einer letzten Warnung an die Huthi-Rebellen, ihre Angriffe im Roten Meer zu unterlassen. Der britische Außenminister David Cameron hatte am Sonntag erklärt, er habe in einem Gespräch mit Irans Chefdiplomat Hossein Amir-Abdollahian die Mitverantwortung des Iran an den Attacken hervorgehoben.

Am Samstag hatte ein US-Zerstörer zwei aus dem Jemen abgefeuerte Antischiffsraketen abgeschossen, als US-Kriegsschiffe der "Hangzhou", einem Containerschiff der dänischen Großreederei Maersk, zu Hilfe kamen. Die US-Streitkräfte in der Region teilten weiter mit, Marine-Hubschrauber hätten danach drei kleine Huthi-Boote versenkt. Ein viertes Boot habe entkommen können. Die Huthis hatten das Containerschiff offenbar kapern wollen.

Es handele sich um den "23. illegalen Angriff der Huthis auf die internationale Schifffahrt" seit dem 19. Oktober, erklärte das US-Zentralkommando Centcom. Das unter der Flagge von Singapur fahrende Containerschiff blieb demnach anscheinend unbeschädigt und konnte laut Maersk seine Fahrt fortsetzen.

Nach Angaben aus Hafenkreisen in Hodeida im Jemen wurden mindestens zehn Huthi-Rebellen durch den US-Militäreinsatz getötet. Zwei Verletzte seien gerettet worden, hieß es von einer Quelle. Bei einer anderen Quelle war von insgesamt vier Überlebenden Huthis die Rede, darunter zwei Verletzte.

Die Reederei Maersk schilderte, ihr Containerschiff "Hangzhou" sei bei der Durchfahrt der Meerenge Bab al-Mandab im Roten Meer zunächst von einer Rakete getroffen und anschließend von den vier Booten der Huthis angegriffen worden. Das Unternehmen setzte wegen des Angriffs am Sonntag seine Durchfahrten in dem Gebiet für 48 Stunden aus.

Maersk hatte bereist Mitte Dezember die Fahrt von Schiffen durch die Meerenge Bab al-Mandab zwischen dem Jemen und dem afrikanischen Dschibuti ausgesetzt. Andere Reedereien folgten dem Beispiel, darunter auch die deutsche Hapag-Lloyd.

Das Rote Meer ist eine zentrale Handelsstraße, über die bis zu zwölf Prozent des Welthandels abgewickelt wird. Wegen der Huthi-Angriffswelle auf Containerschiffe meiden mehrere Reedereien die Fahrt durch die Meerenge bei Jemen inzwischen, was wegen der großen Umwege zu Verzögerungen und erhöhten Frachtkosten führt. Um die Handelsschifffahrt zu schützen, gaben die USA wenige Tage vor Weihnachten die Bildung einer internationalen Militärkoalition zur Sicherung der Schifffahrt im Roten Meer bekannt.

Die Huthi sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten "Achse des Widerstands". Dazu gehört neben der Hamas auch die schiitisch-islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon.

G.Riotto--PV

Empfohlen

Lula rollt den roten Teppich aus: Xi mit viel Prunk in Brasilien empfangen

Nach dem G20-Gipfel in Rio de Janeiro ist der chinesische Präsident Xi Jinping zu einem Staatsbesuch in Brasiliens Hauptstadt Brasília eingetroffen. Dort wurde er am Mittwoch mit militärischen Ehren und unter dem Klang der Nationalhymnen empfangen. Auf dem roten Teppich begrüßten ihn Brasiliens Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva und First Lady Rosangela "Janja" da Silva. Bei ihrem Treffen wollen die beiden Staatschefs unter anderem verschiedene bilaterale Vereinbarungen unterzeichnen.

Autobauer Ford will bis 2027 in Deutschland 2900 Stellen abbauen

Der US-Autobauer Ford will bis Ende 2027 in Deutschland rund 2900 Stellen abbauen. Insgesamt sollen in Europa bis zu diesem Zeitpunkt 4000 Stellen wegfallen, davon neben Deutschland vor allem in Großbritannien, wie das Unternehmen am Mittwoch in Köln mitteilte. Der Großteil der Stellen soll demnach im Kölner Werk wegfallen. Dort waren zuletzt rund 12.000 Menschen beschäftigt.

Initiative in Baku für Verzicht auf neue Kohlekraftwerke

Eine Gruppe von 25 Staaten hat sich am Rande der UN-Klimakonferenz in Baku auf einen Aufruf zum weltweiten Verzicht auf neue Kohlekraftwerke verständigt. Damit solle die Abkehr von der als besonders klimaschädlichen Kohle beschleunigt werden, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung am Mittwoch. Der Verzicht soll demnach für alle Kraftwerke gelten, deren Emissionen nicht etwa durch die Abscheidung und Speicherung von CO2 vermindert werden.

Zentralbank: Flutkatastrophe kostet Spanien 0,2 Prozentpunkte Wirtschaftswachstum

Die Flutkatastrophe in Spanien Ende Oktober hat auch massive wirtschaftliche Folgen. Wegen der Zerstörung durch die Wassermassen dürfte die Wirtschaft des Landes im vierten Quartal 2024 um 0,2 Prozentpunkte weniger wachsen, wie der Chef der spanischen Zentralbank, José Luis Escrivá, am Mittwoch sagte. Die Schätzung basiere auf den Erfahrungen mit dem Wirbelsturm Katrina an der US-Golfküste im Jahr 2005. "Die Dynamik ist sehr ähnlich."

Textgröße ändern: