Galeria Karstadt Kaufhof stellt Insolvenzantrag
Die Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof ist infolge der Finanzprobleme des österreichischen Mutterkonzerns Signa erneut pleite. Ein Insolvenzantrag sei am Dienstag b im Amtsgericht Essen eingereicht worden, erklärte das Unternehmen mit Sitz in Essen. Demnach strebt Galeria einen Eigentümerwechsel an, um sich "aus den durch Signa gesetzten Rahmenbedingungen" zu lösen.
Die Geschäfte seien zuletzt gut gelaufen, erklärte das Unternehmen weiter. "Die zahlreichen Insolvenzen der Signa-Gruppe schädigen jedoch Galeria massiv, behindern das laufende Geschäft und schränken durch hohe Mieten und teure Dienstleistungen die künftigen Entwicklungsmöglichkeit stark ein." Aus dieser Situation wolle es sich "befreien". Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde demnach Stefan Denkhaus bestellt.
Die Signa Holding des österreichischen Unternehmers René Benko hatte Ende November Insolvenz angemeldet. Hohe Baukosten, steigende Kreditzinsen und hausgemachte Probleme hatten den Handels- und Immobilienkonzern in Schieflage gebracht und bereits zur Insolvenz der Tochter Signa Real Estate Management Germany (Signa REM) geführt.
"Die Insolvenzen der Signa-Gruppe haben die gute Entwicklung von Galeria konterkariert und bedrohen das Unternehmen", erklärte Denkhaus. "Dem Management blieb deshalb kein anderer Weg, als das Unternehmen im Zuge einer Insolvenz aus dieser Umklammerung zu befreien." Er werde nun "mit aller Kraft" daran arbeiten, Galeria zu erhalten "Eine Zerschlagung ist ausdrücklich nicht Ziel des Verfahrens", betonte der Insolvenzverwalter.
Galeria betreibt in Deutschland 92 Filialen und beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 15.000 Menschen. Das Unternehmen hatte bereits ab 2020 während der Corona-Pandemie ein Insolvenzverfahren durchlaufen und Staatshilfe erhalten. 2022 benötigte es weitere Staatshilfen, 2023 folgte ein zweites Insolvenzverfahren. Medienberichten zufolge kann Galeria dieses mal nicht erneut mit staatlicher Unterstützung rechnen.
J.Lubrano--PV