Pallade Veneta - Funklöcher in Deutschland schrumpfen nur langsam

Funklöcher in Deutschland schrumpfen nur langsam


Funklöcher in Deutschland schrumpfen nur langsam
Funklöcher in Deutschland schrumpfen nur langsam / Foto: Michaela Rehle - AFP

Beim Mobilfunk in Deutschland ist der 4G-Standard für die Bestandsversorgung noch immer am wichtigsten - doch genau hier geht das Stopfen von Funklöchern nur langsam voran. Beim neueren 5G-Standard sind die Telekommunikationsunternehmen beim Ausbau zwar gut auf Kurs, wie aus einer Erhebung des Vergleichsportals Verivox hervorgeht, die AFP am Dienstag vorlag. Beim 4G-Ausbau stockt es allerdings. Löchrig ist das Datennetz besonders in Süddeutschland.

Textgröße ändern:

Während der Zuwachs im 5G-Netz laut Verivox bei 18 Prozent liegt, konnten die drei Netzbetreiber O2, Telekom und Vodafone im 4G-Bestandsnetz in der Fläche nur um rund ein Prozent zulegen. Basis für die Erhebung ist das jüngste Mobilfunk-Monitoring der Bundesnetzagentur vom Oktober 2023, welches Verivox mit den Zahlen vom Oktober 2022 verglich. Für den jüngsten deutschen Netzbetreiber 1&1 liegen noch keine Vergleichszahlen vor.

Die Zahlen zeigen, dass die Funklöcher vor allem in ländlichen Gegenden nur langsam schrumpfen. "Die aktuellen Daten lassen befürchten, dass einige deutsche Regionen noch lange auf eine angemessene Mobilfunkversorgung warten müssen", erklärte Jens-Uwe Theumer von Verivox. "Der 5G-Ausbau in Ballungsgebieten ist für die Netzbetreiber zum einen lukrativer als das ungeliebte, mühsame Schließen von 4G-Netzlücken in ländlichen Regionen", fügte er hinzu. Zum anderen gehe der Ausbau "deutlich schneller, wenn bestehende Infrastruktur mitgenutzt werden kann".

Laut Verivox sind in Deutschland 16 Prozent der Fläche weiterhin unterversorgt; dort können nur ein oder zwei Netzbetreiber ein mobiles Datennetz über 4G/LTE anbieten. Wer bei einem anderen Anbieter unter Vertrag ist, kann in diesen so genannten grauen Flecken nur das alte 2G-Netz empfangen. Das zuvor oft als Backup genutzte 3G-Netz war 2021 abgeschaltet worden.

Den höchsten Anteil an unterversorgten Flächen haben dem Vergleichsportal zufolge Baden-Württemberg und Hessen mit jeweils 22 Prozent vor Rheinland-Pfalz und Bayern (21 beziehungsweise 19 Prozent). Bestes Flächenland ist Schleswig-Holstein (sechs Prozent); in den Stadtstaaten gibt es praktisch keine Unterversorgung mehr.

Zudem haben alle deutschen Flächenländer weiterhin "weiße Flecken". In solchen Regionen kann kein Netzbetreiber mobiles Surfen anbieten, weder im 4G- noch im 5G-Netz. Im bundesdeutschen Schnitt betrifft das laut Verivox gut zwei Prozent der Fläche; in Rheinland-Pfalz liegt der Schnitt mit vier Prozent am höchsten.

Für den Netzausbau in der Fläche sieht Jens-Uwe Theumer die Politik gefordert: "Die hohen Einnahmen aus den Frequenzauktionen sollten ziel- und zweckgebunden für den Ausbau der Infrastruktur eingesetzt werden, ähnlich wie beim Glasfaserausbau", erklärte er. Denkbar seien auch finanzielle Anreize, etwa bei der komplizierten Standortsuche, aber auch für den Betrieb einzelner Standorte in betroffenen Gebieten.

R.Zaccone--PV

Empfohlen

Polizei in Brandenburg setzt Räumung von Tesla-Protestcamp bei Grünheide fort

In Grünheide in Brandenburg hat die Polizei die Räumung eines Protestcamps gegen eine Werkserweiterung des US-Elektroautobauers Tesla fortgesetzt. Sechs Menschen befanden sich nach Angaben eines Polizeisprechers am Mittwochvormittag noch in Baumhäusern und Baumkronen. Im Einsatz waren demnach für Höheneinsätze ausgebildete Teams der Polizei aus Brandenburg, Sachsen und Berlin.

Warten auf Nvidia-Quartalszahlen - Aktienmärkte weltweit eher optimistisch

Die Aktienmärkte weltweit sind am Mittwoch in Wartestellung: Das mittlerweile wertvollste Unternehmen der Welt, der US-Chiphersteller Nvidia, sollte am Abend 22.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal vorstellen. "Einer der am meisten erwarteten Tage der Berichtssaison, wenn nicht sogar der am meisten erwartete Tag, ist endlich gekommen", sagte Ipek Ozkardeskaya, Analystin bei der Swissquote Bank.

Frankreichs Präsident Macron will Streit um chinesische Zölle auf Cognac lösen

Im Handelsstreit zwischen der EU und China will Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die angekündigten Strafzölle auf Cognac noch abwenden. "Wir haben mit dem chinesischen Präsidenten (Xi Jinping) beschlossen, die Angelegenheit sachlich, mit großer Transparenz zu regeln", sagte Macron am Dienstag (Ortszeit) am Rande des G20-Treffens im brasilianischen Rio de Janeiro.

Soli-Topf und Boni-Verzicht: IG Metall und VW-Betriebsrat legen Zukunftsplan vor

Im Ringen um einen Tarifabschluss bei Volkswagen hat die Arbeitnehmerseite ein Zukunftskonzept vorgeschlagen, das Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen verhindern soll. Kern sei ein solidarischer Zukunftsfonds, über den eine noch auszuhandelnde Entgelterhöhung nicht ausgezahlt, sondern in eine Absenkung der Arbeitszeit umgewidmet werden könne, wie die IG Metall und der VW-Betriebsrat am Mittwoch erläuterten. So könnten 2025 und 2026 betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden, lautet der Vorschlag.

Textgröße ändern: