Pallade Veneta - Bürgerrat empfiehlt kostenfreies Mittagessen für Kinder und Lebensmittellabel

Bürgerrat empfiehlt kostenfreies Mittagessen für Kinder und Lebensmittellabel


Bürgerrat empfiehlt kostenfreies Mittagessen für Kinder und Lebensmittellabel
Bürgerrat empfiehlt kostenfreies Mittagessen für Kinder und Lebensmittellabel / Foto: Tobias SCHWARZ - AFP

Ein kostenfreies Mittagessen für alle Kinder und eine staatliches Label für Lebensmittel - das wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger im Bereich Ernährung am meisten. Insgesamt neun Empfehlungen sprach der vom Bundestag eingesetzte Bürgerrat zum Thema "Ernährung im Wandel" nach Parlamentsangaben am Sonntag aus. Die 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten seit Ende September Fragen rund um das Thema diskutiert, Empfehlungen erarbeitet und nun über diese abgestimmt.

Textgröße ändern:

Die meiste Zustimmung erhielt das kostenfreie Mittagessen für Kinder. "Wir empfehlen, kostenfreies und gesundes Mittagessen bundesweit an Kitas und Schulen für alle Kinder und Jugendlichen täglich bereitzustellen", heißt es in dem Empfehlungspapier des Bürgerrats. Damit solle eine gute Ernährung von Kinder gefördert und Mangelernährung entgegengewirkt werden. Auch mehr Chancengleichheit erhofft sich der Bürgerrat davon: "Denn gesundes Essen ist oft zu teuer für einkommensschwächere Familien."

Am zweithäufigsten Zustimmung bekam ein staatliches, verpflichtendes Label für Lebensmittel. Dieses soll die Bereiche Klima, Tierwohl und Gesundheit berücksichtigen. Es soll laut Papier "die Verbraucherinnen und Verbraucher durch mehr Transparenz dabei unterstützen, sich für gesündere Lebensmittel und einen bewussteren Einkauf zu entscheiden".

Der Bürgerrat empfiehlt zudem die Verpflichtung von Supermärkten zur Weitergabe von genießbaren Lebensmitteln. Damit solle bezweckt werden, "dass möglichst wenig genießbare Lebensmittel weggeworfen werden", heißt es. Weitere Empfehlungen sind unter anderem die Schaffung eines staatlich kontrollierten Tierwohllabels, die Streichung der Mehrwertsteuer für gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse sowie eine Altersgrenze für Energydrinks.

Die Mitglieder des Bürgerrats waren ausgelost worden und tagten seit September dreimal in Präsenz und sechsmal online. Ein wissenschaftlicher Beirat unterstützte sie bei ihrer Arbeit. Ein ausformuliertes Gutachten soll Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) Ende Februar übergeben werden, dieses wird dann an die zuständigen Parlamentsgremien weitergegeben - die Empfehlungen sind allerdings nicht bindend.

Bas dankte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre Arbeit. Diese hätten durch ihre Empfehlungen "wichtige Impulse für unsere parlamentarische Arbeit gegeben". Bei dem Gremium handelte es sich um den ersten vom Bundestag beschlossenen Bürgerrat. Bas bezeichnete ihn deshalb als "gelungenes und innovatives Beispiel für lebendige Demokratie".

F.Dodaro--PV

Empfohlen

Frankreich schickt letzten Atommüll zurück nach Deutschland

Deutschland erhält seinen letzten Atommüll aus Frankreich zurück: Vier Container mit hoch radioaktivem Material hätten am Dienstag den Bahnhof Valognes in der Nähe der Wiederaufbereitungsanlage La Hague Richtung Deutschland verlassen, teilte der staatliche Atomkonzern Orano mit. Dabei handle es sich um den 13. und letzten Transport von hochradioaktivem Material. Nach Informationen der Umweltorganisation Greenpeace ist er für das 2019 abgeschaltete Atomkraftwerk Philippsburg nahe der französischen Grenze bestimmt.

Schäden an Unterwasser-Kabeln in der Ostsee wecken Verdacht auf Sabotage

Schäden an zwei wichtigen Unterwasser-Kabeln in der Ostsee binnen 48 Stunden haben in Deutschland, Finnland und Schweden den Verdacht auf Sabotage laut werden lassen. Ein solcher Vorfall wecke "sofort den Verdacht, dass absichtlich Schaden angerichtet wird", erklärten am Dienstag Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und ihre finnische Kollegin Elina Valtonen. Zuvor waren Schäden sowohl an einem Telekommunikations-Kabel zwischen Deutschland und Finnland als auch an einem derartigen Kabel zwischen Schweden und Litauen bekannt geworden.

Studie der Regierung sieht großes Potenzial für Solaranlagen an Fernstraßen

An Autobahnen und Bundesstraßen in Deutschland gibt es einer Studie der Bundesregierung zufolge große Potenziale für den Bau von Solaranlagen. Wie das Bundesverkehrsministerium am Dienstag mitteilte, könnten entlang der Straßen, an Lärmschutzwällen und Parkflächen insgesamt bis zu 54 Gigawatt Leistung installiert werden. Demnach wurden etwa 250.000 potenziell geeignete Flächen erfasst.

ARD und ZDF ziehen erneut für höheren Rundfunkbeitrag vor Bundesverfassungsgericht

ARD und ZDF ziehen für einen höheren Rundfunkbeitrag erneut vor das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Beide öffentlich-rechtlichen Sender begründeten dies am Dienstag damit, dass die Bundesländer bisher keine Umsetzung der von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarf der Rundfunkanstalten (KEF) empfohlenen Erhöhung um monatlich 58 Cent auf 18,94 Euro auf den Weg brachten. Dabei verwiesen ARD und ZDF auch auf die jüngste Ministerpräsidentenkonferenz, die im Oktober keinen entsprechenden Entwurf beschlossen hatte.

Textgröße ändern: