Pallade Veneta - Habeck schlägt Homeoffice-Anspruch und Anreize für längere Lebensarbeitszeit vor

Habeck schlägt Homeoffice-Anspruch und Anreize für längere Lebensarbeitszeit vor


Habeck schlägt Homeoffice-Anspruch und Anreize für längere Lebensarbeitszeit vor
Habeck schlägt Homeoffice-Anspruch und Anreize für längere Lebensarbeitszeit vor / Foto: Hannes P Albert - POOL/AFP

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) plant Maßnahmen, um die Bürgerinnen und Bürger angesichts des demografischen Wandels zu mehr Arbeit zu motivieren. Unter anderem wolle Habeck einen Rechtsanspruch auf flexibles Arbeiten prüfen - also die Möglichkeit, aus dem Home-Office zu arbeiten, berichtete das "Handelsblatt" am Dienstag. Außerdem wolle er die Anreize dafür erhöhen, dass ältere Menschen freiwillig länger arbeiten - auch, wenn sie schon in Rente gehen könnten.

Textgröße ändern:

"Wir werden den Arbeits- und Fachkräftemangel nur bekämpfen können, wenn wir an mehreren Schrauben drehen", sagte Habeck der Zeitung. Das sei zentral für die Zukunft des Standorts. Mehr Fachkräfteeinwanderung sei wichtig, erklärte Habeck - "aber genauso müssen wir inländische Potenziale besser heben".

Im neuen Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung wolle der Wirtschaftsminister daher eine Reihe von Reformen vorschlagen, berichtete das "Handelsblatt". Der Entwurf für den Bericht sei diese Woche in die Abstimmung mit den anderen Ministerien gegangen.

Mit der Erweiterung der Homeoffice-Möglichkeiten solle das Arbeiten insbesondere für Frauen mit Kindern attraktiver werden. Außerdem wolle der Vizekanzler "negative Erwerbsanreize" senken, indem "Transferentzugsraten" gesenkt werden, zitierte das "Handelsblatt" aus Ministeriumskreisen: In Deutschland seien schlecht aufeinander abgestimmte staatliche Leistungen wie das Bürgergeld, das Wohngeld oder der Kinderzuschlag ein Problem, so dass sich Mehrarbeit nicht lohnt.

Der Grünen-Politiker plant demnach außerdem, die Anreize zu erhöhen, dass ältere Menschen freiwillig länger arbeiten, auch, wenn sie schon in Rente gehen könnten. Dafür schlage er vor, die Auszahlung des Arbeitgeberanteils zur Arbeitslosen- und Rentenversicherung nach Erreichen des regulären Renteneintrittsalters direkt an die Arbeitnehmer auszuzahlen.

Außerdem wolle Habeck Anreize schaffen, dass weniger Menschen in die abschlagsfreie Frühverrentung gehen. "Das Wissen und Können von älteren Arbeitnehmern ist Gold wert - für die Betriebe, für die Wirtschaft", sagte Habeck dem Handelsblatt. Am 21. Februar soll das Bundeskabinett den Jahreswirtschaftsbericht voraussichtlich verabschieden.

B.Cretella--PV

Empfohlen

Frankreich schickt letzten Atommüll zurück nach Deutschland

Deutschland erhält seinen letzten Atommüll aus Frankreich zurück: Vier Container mit hoch radioaktivem Material hätten am Dienstag den Bahnhof Valognes in der Nähe der Wiederaufbereitungsanlage La Hague Richtung Deutschland verlassen, teilte der staatliche Atomkonzern Orano mit. Dabei handle es sich um den 13. und letzten Transport von hochradioaktivem Material. Nach Informationen der Umweltorganisation Greenpeace ist er für das 2019 abgeschaltete Atomkraftwerk Philippsburg nahe der französischen Grenze bestimmt.

Schäden an Unterwasser-Kabeln in der Ostsee wecken Verdacht auf Sabotage

Schäden an zwei wichtigen Unterwasser-Kabeln in der Ostsee binnen 48 Stunden haben in Deutschland, Finnland und Schweden den Verdacht auf Sabotage laut werden lassen. Ein solcher Vorfall wecke "sofort den Verdacht, dass absichtlich Schaden angerichtet wird", erklärten am Dienstag Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und ihre finnische Kollegin Elina Valtonen. Zuvor waren Schäden sowohl an einem Telekommunikations-Kabel zwischen Deutschland und Finnland als auch an einem derartigen Kabel zwischen Schweden und Litauen bekannt geworden.

Studie der Regierung sieht großes Potenzial für Solaranlagen an Fernstraßen

An Autobahnen und Bundesstraßen in Deutschland gibt es einer Studie der Bundesregierung zufolge große Potenziale für den Bau von Solaranlagen. Wie das Bundesverkehrsministerium am Dienstag mitteilte, könnten entlang der Straßen, an Lärmschutzwällen und Parkflächen insgesamt bis zu 54 Gigawatt Leistung installiert werden. Demnach wurden etwa 250.000 potenziell geeignete Flächen erfasst.

ARD und ZDF ziehen erneut für höheren Rundfunkbeitrag vor Bundesverfassungsgericht

ARD und ZDF ziehen für einen höheren Rundfunkbeitrag erneut vor das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Beide öffentlich-rechtlichen Sender begründeten dies am Dienstag damit, dass die Bundesländer bisher keine Umsetzung der von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarf der Rundfunkanstalten (KEF) empfohlenen Erhöhung um monatlich 58 Cent auf 18,94 Euro auf den Weg brachten. Dabei verwiesen ARD und ZDF auch auf die jüngste Ministerpräsidentenkonferenz, die im Oktober keinen entsprechenden Entwurf beschlossen hatte.

Textgröße ändern: