Japan Airlines bekommt Präsidentin - Frauen in ranghohen Jobs in Japan selten
Die japanische Fluggesellschaft Japan Airlines bekommt erstmals eine Präsidentin - eine Seltenheit in dem asiatischen Land, wo Frauen an der Spitze großer Unternehmen kaum vertreten sind. Die 59-jährige Mitsuko Tottori wurde am Mittwoch für den Posten nominiert und löst damit Yuji Akasaka ab, der seinerseits den Vorsitz des Aufsichtsrats übernehmen soll.
Beide Posten starten Anfang April und müssen noch von der Hauptversammlung im Juni abgesegnet werden. Tottori arbeitet schon seit 1985 bei Japan Airlines und war anfangs Stewardess. Ab 2005 übernahm sie auch verantwortungsvollere Aufgaben in dem Unternehmen.
Frauen hatten 2021 nur 13,2 Prozent der Management-Posten in Japan inne, das ist der niedrigste Wert unter den OECD-Ländern und weit entfernt vom 30-Prozent-Ziel der Regierung für die großen börsennotierten Firmen. Das eigentlich schon für 2020 anvisierte Ziel wurde vergangenes Jahr auf 2030 verschoben. Eine Umfrage vor einem Jahr ergab zudem, dass von den 1836 wichtigsten börsennotierten japanischen Firmen nur 15 eine Präsidentin hatten.
Japan Airlines war Anfang Januar im Zusammenhang mit einer tödlichen Flugzeug-Kollision in die Schlagzeilen geraten. Eine Linienmaschine von Japan Airlines kollidierte nach der Landung mit einem Flugzeug der japanischen Küstenwache und brannte aus. Alle 379 Insassen der Passagiermaschine konnten sich über Notrutschen retten. Fünf Besatzungsmitglieder an Bord des Küstenwache-Flugzeugs kamen dagegen ums Leben, nur der Pilot überlebte schwer verletzt.
A.Graziadei--PV