Pallade Veneta - Bundesnetzagentur will Strom- und Gasnetzbetreiber effizienter regulieren

Bundesnetzagentur will Strom- und Gasnetzbetreiber effizienter regulieren


Bundesnetzagentur will Strom- und Gasnetzbetreiber effizienter regulieren
Bundesnetzagentur will Strom- und Gasnetzbetreiber effizienter regulieren / Foto: Christof STACHE - AFP

Die Bundesnetzagentur ist für die Regulierung der Strom- und Gasnetzbetreiber zuständig, um Monopolgewinne zu vermeiden - diese Aufgabe soll nun nach Plänen der Behörde effizienter und unbürokratischer werden. Dazu schlägt die Netzagentur unter anderem vor, die derzeit fünfjährige Regulierungsperiode auf drei Jahre zu verkürzen, wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Eckpunktepapier hervorgeht. So sollen Kostenänderungen bei den Netzbetreibern schneller berücksichtigt werden.

Textgröße ändern:

"Die Dynamik der Energiewende verstärkt sich", erklärte dazu Behördenchef Klaus Müller. Stromnetze müssten beschleunigt ausgebaut und digitalisiert und Gasnetze teils für Wasserstoff umgerüstet werden. All das führe zu veränderten Kosten, die künftig kurzfristiger angepasst werden sollen. "Wir rechnen nicht mit steigenden Netzentgelten durch diese Maßnahmen", stellte Müller ebenfalls klar. Vielmehr gehe es um Anreize, das Netz schneller auszubauen und schneller zu digitalisieren, was letztlich zu Einsparungen führen könne.

Strom- und Gasnetze gehören in Deutschland zu den natürlichen Monopolen, da es volkswirtschaftlich und betriebswirtschaftlich wenig sinnvoll ist, parallele konkurrente Leitungen zu betreiben. Um trotzdem Monopolgewinne zu vermeiden und damit die Netze so kostensparend wie möglich betrieben werden, reguliert die Netzagentur die Betreiber. Die Regulierung muss einen diskriminierungsfreien Marktzugang sicherstellen und den Betreibern müssen ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Dazu legen Bundesnetzagentur und die Landesbehörden Erlösobergrenzen für die Betreiber fest.

Die Bundesnetzagentur schlägt nun außerdem zur Vereinfachung der Prozesse Pauschalierungen vor, etwa standardisierte Verfahren zur Bestimmung der Kapitalkosten und des Umlaufvermögens der Netzbetreiber. Außerdem gibt es eine Reihe von dauerhaft nicht beeinflussbaren Kosten, die bislang jährlich ermittelt und angepasst werden müssen - dieser Katalog soll nach den Vorschlägen reduziert werden.

Im Gasbereich will die Behörde zudem die Nutzungsdauer bei Abschreibungen verkürzen. Außerdem soll es den Betreibern ermöglicht werden, Rückstellungen für die Kosten von erwarteten Stilllegungen von Teilen des Netzes zu bilden. Im Strombereich will die Netzagentur vor dem Hintergrund der Energiewende finanzielle Anreize zur Stärkung der Leistungsfähigkeit setzen.

Bei den Maßnahmen handelt es sich um Vorschläge, die nun mit der Branche, der Politik und der Wissenschaft diskutiert werden sollen. "Das Papier ist ein Impuls", sagte dazu Barbie Kornelia Haller, Vizepräsidentin der Netzagentur. "Wir haben dafür viel Zeit und Geduld eingeplant." Demnach sollen die Maßnahmen im kommenden Jahr festgelegt werden und könnten 2026 in Kraft treten.

C.Grillo--PV

Empfohlen

Frankreich schickt letzten Atommüll zurück nach Deutschland

Deutschland erhält seinen letzten Atommüll aus Frankreich zurück: Vier Container mit hoch radioaktivem Material hätten am Dienstag den Bahnhof Valognes in der Nähe der Wiederaufbereitungsanlage La Hague Richtung Deutschland verlassen, teilte der staatliche Atomkonzern Orano mit. Dabei handle es sich um den 13. und letzten Transport von hochradioaktivem Material. Nach Informationen der Umweltorganisation Greenpeace ist er für das 2019 abgeschaltete Atomkraftwerk Philippsburg nahe der französischen Grenze bestimmt.

Schäden an Unterwasser-Kabeln in der Ostsee wecken Verdacht auf Sabotage

Schäden an zwei wichtigen Unterwasser-Kabeln in der Ostsee binnen 48 Stunden haben in Deutschland, Finnland und Schweden den Verdacht auf Sabotage laut werden lassen. Ein solcher Vorfall wecke "sofort den Verdacht, dass absichtlich Schaden angerichtet wird", erklärten am Dienstag Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und ihre finnische Kollegin Elina Valtonen. Zuvor waren Schäden sowohl an einem Telekommunikations-Kabel zwischen Deutschland und Finnland als auch an einem derartigen Kabel zwischen Schweden und Litauen bekannt geworden.

Studie der Regierung sieht großes Potenzial für Solaranlagen an Fernstraßen

An Autobahnen und Bundesstraßen in Deutschland gibt es einer Studie der Bundesregierung zufolge große Potenziale für den Bau von Solaranlagen. Wie das Bundesverkehrsministerium am Dienstag mitteilte, könnten entlang der Straßen, an Lärmschutzwällen und Parkflächen insgesamt bis zu 54 Gigawatt Leistung installiert werden. Demnach wurden etwa 250.000 potenziell geeignete Flächen erfasst.

ARD und ZDF ziehen erneut für höheren Rundfunkbeitrag vor Bundesverfassungsgericht

ARD und ZDF ziehen für einen höheren Rundfunkbeitrag erneut vor das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Beide öffentlich-rechtlichen Sender begründeten dies am Dienstag damit, dass die Bundesländer bisher keine Umsetzung der von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarf der Rundfunkanstalten (KEF) empfohlenen Erhöhung um monatlich 58 Cent auf 18,94 Euro auf den Weg brachten. Dabei verwiesen ARD und ZDF auch auf die jüngste Ministerpräsidentenkonferenz, die im Oktober keinen entsprechenden Entwurf beschlossen hatte.

Textgröße ändern: