Verkehrskonzept für Fußball-EM: Ministerium plant Sonderzüge und Nachtflüge
Das Bundesverkehrsministerium will zur Organisation der Fußball-Europameisterschaft im Juni und Juli unter anderem Nachtflugverbote an Flughäfen in der Nähe der Stadien aussetzen. Das "Nationale Mobilitätskonzept" des Ministeriums, das der Nachrichtenagentur AFP am Freitag vorlag, sieht außerdem den Einsatz von Sonderzügen und ermäßigte Fahrkarten für Fans vor. Zur Vermeidung von Staus soll demnach im Umkreis der Austragungsorte auf Bauarbeiten an Autobahnen verzichtet werden.
Über das Konzeptpapier hatte zuerst die "Rheinische Post" berichtet. Demnach gelten Sonderregeln für zehn Flughäfen in der Nähe der EM-Stadien in Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart. Bestehende Nachtflugregelungen an diesen Flughäfen werden demnach temporär aufgehoben. Außerdem sind Konzepte für spezielle Beschilderung und Informationsstellen für Fans geplant.
Dem Plan des Ministeriums zufolge geht es bei den Nachtflugregeln vor allem um die An- und Abreise der Mannschaften, besonders bei den späten Spielen mit Anstoß um 21.00 Uhr. Flexiblere Regeln brauche es auch wegen möglichen "Verzögerungen im Rahmen des Spiels" wie Elfmeterschießen und Dopingkontrollen.
Für die Fans soll nach Angaben des parlamentarischen Staatssekretärs im Verkehrsministerium, Oliver Luksic (FDP), die Bahn "Verkehrsmittel Nummer 1" sein. Täglich sind demnach 14 Sonderzüge mit rund 10.000 zusätzlichen Sitzplätzen vorgesehen. Fan-Fahrkarten im Fernverkehr kosten 29,90 Euro pro Fahrt, der Nahverkehr zum und vom Stadion ist in der Eintrittskarte inbegriffen.
"Fans aus dem europäischen Ausland wird ein um 25 Prozent vergünstigter Interrail-Pass angeboten", erklärte Luksic weiter. Damit können Fans aus 32 Ländern nach Deutschland reisen. Für die Nationalteams soll es Sonderfahrten geben.
Auf der Straße sollen die Autobahn GmbH und die örtlichen Verkehrszentralen Verkehrsleitungskonzepte zur Vermeidung von Staus entwickeln. Im Umkreis von 50 Kilometern zu den Austragungsorten sollen es nur Baustellen geben, die dringend erforderlich sind.
Die Fußball-Europameisterschaft startet 14. Juni mit dem Spiel Deutschland gegen Schottland in der Münchner Allianz Arena. Das Finale wird am 14. Juli im Berliner Olympiastadion ausgetragen.
A.dCosmo--PV