Gemeinden geben grünes Licht für Batteriefabrik in Schleswig-Holstein
Die nächste Hürde ist genommen: In Schleswig-Holstein haben die zuständigen Gemeinden grünes Licht für die milliardenschwere Batteriefabrik des schwedischen Herstellers Northvolt gegeben. Nun können die Genehmigungsanträge beim zuständigen Landesministerium und beim Kreis Dithmarschen gestellt werden. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sprach am Dienstag in Kiel von einem "historischen Tag" für sein Bundesland.
Die Entscheidung in der Gemeinde Lohe-Rickelshof in der vergangenen Woche war ohne Gegenstimmen über die Bühne gegangen. Das Ergebnis in Norderwöhrden am Montagabend war mit vier zu drei Stimmen nicht so eindeutig. Laut Günther ist die Zustimmung in der Region aber dennoch insgesamt "riesig".
Nach Angaben von Northvolt sollen in der Region 3000 neue Arbeitsplätze entstehen. Dafür wolle das Unternehmen selbst 4,5 Milliarden Euro investieren und an dem neuen Standort jährlich Batterien für eine Million Elektroautos fertigen. Zu den Investoren von Northvolt gehört unter anderem der Volkswagen-Konzern.
Anfang Januar hatte die EU-Kommission Fördermittel und Garantien der Bundesregierung in Höhe von insgesamt 902 Millionen Euro freigegeben. Sie geht davon aus, dass sich Northvolt ohne die Staatshilfe für einen Standort in den USA entschieden hätte: Es sei das erste Mal, dass Brüssel eine Zahlung genehmige, "um zu verhindern, dass eine Investition aus Europa abgezogen wird", erklärte damals die für Wettbewerb zuständige Vizepräsidentin der Behörde, Margrethe Vestager. Subventionen wie diese seien entscheidend, "damit die Technologie in Europa entwickelt wird und Arbeitsplätze in Europa entstehen".
Auch Günther sagte am Dienstag, die Ansiedlung von Northvolt sei ein entscheidender Schlüssel dafür, "dass wir diese Technologie in unserem Land erhalten und wesentliche Bestandteile der Produktion bei uns in Europa stattfinden können". Er sprach von einem "echten Gamechanger" für Schleswig-Holstein. Northvolt werde im Kreis Dithmarschen die "grünste Autobatterie der Welt" produzieren und damit auch die Dekarbonisierung in Deutschland voranbringen.
Kritiker hatten bis zuletzt Bedenken wegen des nötigen Ausbaus der Infrastruktur geäußert. Wegen der geplanten Fabrik und den neu zu schaffenden Arbeitsplätzen müssen unter anderem neue Wohnungen und Bahnstrecken gebaut werden. Vieles werde sich verändern in Dithmarschen, sagte Günther - das sei in der gesamten Region spürbar.
Die Infrastrukturprojekte müssten jetzt "extrem schnell umgesetzt" werden, betonte der Ministerpräsident. Die ersten Batteriezellen für E-Autos sollen 2026 hergestellt werden.
L.Bufalini--PV