Pallade Veneta - Statistikbehörde: Bis 2049 Hunderttausende zusätzliche Pflegekräfte erforderlich

Statistikbehörde: Bis 2049 Hunderttausende zusätzliche Pflegekräfte erforderlich


Statistikbehörde: Bis 2049 Hunderttausende zusätzliche Pflegekräfte erforderlich
Statistikbehörde: Bis 2049 Hunderttausende zusätzliche Pflegekräfte erforderlich / Foto: THOMAS KIENZLE - AFP/Archiv

Bis zum Jahr 2049 werden in Deutschland zwischen 280.000 und 690.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Prognose des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden hervor. Im Vergleich zu 2019 werde der Bedarf an Pflegekräften bis dahin voraussichtlich um ein Drittel auf 2,15 Millionen ansteigen, hieß es weiter.

Textgröße ändern:

Die Bedarfslücke von bis zu 690.000 Pflegekräften ergibt sich demnach aus den Prognosen aus der ohne zusätzliche Maßnahmen zu erwartenden Zahl der Pflegenden im Jahr 2049 sowie aus den Folgen der Alterung der Gesellschaft. Die Statistikbehörde stützt sich auf eine neue Vorausberechnung zum Pflegekräftearbeitsmarkt. Ausgegangen wird dabei von einer Zahl von 1,62 Millionen Pflegekräften in Deutschland im letzten Vor-Corona-Jahr 2019.

Berücksichtigt wurden laut Statistikamt zwei Varianten mit unterschiedlichem Fokus auf demografischen und gesellschaftlichen Veränderungen. Die sogenannte "Trend-Variante" berücksichtigt neben der demografischen Entwicklung auch die positiven Trends am Pflegearbeitsmarkt aus den 2010er Jahren. Sie verdeutlicht somit die Potenziale, die sich für das Angebot an Pflegekräften bei einer Fortsetzung dieser Entwicklung in den Pflegeberufen ergeben würden.

Demnach könnte die Zahl der erwerbstätigen Pflegekräfte bis 2049 um 15 Prozent auf 1,87 Millionen ansteigen. Auch nach dieser günstigsten Variante der Vorausberechnung läge die Zahl der verfügbaren Pflegekräfte aber bereits im Jahr 2034 um 90.000 unter dem erwarteten Bedarf. Bis 2049 würde sich diese Lücke weiter auf voraussichtlich 280.000 Pflegekräfte vergrößern.

Die zweite, sogenannte "Status quo-Variante" berücksichtigt dagegen ausschließlich die Auswirkungen der demografischen Entwicklungen auf die künftige Zahl an Pflegekräften. Nach dieser Variante würde die Zahl der Pflegekräfte von 1,62 Millionen im Jahr 2019 bis 2034 um neun Prozent auf 1,48 Millionen sinken und bis 2049 um insgesamt zehn Prozent auf 1,46 Millionen. Haupttreiber dieser Entwicklung ist das verstärkte Erreichen des Renteneintrittsalters von Pflegekräften der Babyboomer-Generation. Nach dieser ungünstigsten Variante der Vorausberechnung würden im Jahr 2034 rechnerisch 350.000 Pflegekräfte fehlen, bis 2049 dann 690.000.

A.Saggese--PV

Empfohlen

Frankreich schickt letzten Atommüll zurück nach Deutschland

Deutschland erhält seinen letzten Atommüll aus Frankreich zurück: Vier Container mit hoch radioaktivem Material hätten am Dienstag den Bahnhof Valognes in der Nähe der Wiederaufbereitungsanlage La Hague Richtung Deutschland verlassen, teilte der staatliche Atomkonzern Orano mit. Dabei handle es sich um den 13. und letzten Transport von hochradioaktivem Material. Nach Informationen der Umweltorganisation Greenpeace ist er für das 2019 abgeschaltete Atomkraftwerk Philippsburg nahe der französischen Grenze bestimmt.

Schäden an Unterwasser-Kabeln in der Ostsee wecken Verdacht auf Sabotage

Schäden an zwei wichtigen Unterwasser-Kabeln in der Ostsee binnen 48 Stunden haben in Deutschland, Finnland und Schweden den Verdacht auf Sabotage laut werden lassen. Ein solcher Vorfall wecke "sofort den Verdacht, dass absichtlich Schaden angerichtet wird", erklärten am Dienstag Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und ihre finnische Kollegin Elina Valtonen. Zuvor waren Schäden sowohl an einem Telekommunikations-Kabel zwischen Deutschland und Finnland als auch an einem derartigen Kabel zwischen Schweden und Litauen bekannt geworden.

Studie der Regierung sieht großes Potenzial für Solaranlagen an Fernstraßen

An Autobahnen und Bundesstraßen in Deutschland gibt es einer Studie der Bundesregierung zufolge große Potenziale für den Bau von Solaranlagen. Wie das Bundesverkehrsministerium am Dienstag mitteilte, könnten entlang der Straßen, an Lärmschutzwällen und Parkflächen insgesamt bis zu 54 Gigawatt Leistung installiert werden. Demnach wurden etwa 250.000 potenziell geeignete Flächen erfasst.

ARD und ZDF ziehen erneut für höheren Rundfunkbeitrag vor Bundesverfassungsgericht

ARD und ZDF ziehen für einen höheren Rundfunkbeitrag erneut vor das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Beide öffentlich-rechtlichen Sender begründeten dies am Dienstag damit, dass die Bundesländer bisher keine Umsetzung der von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarf der Rundfunkanstalten (KEF) empfohlenen Erhöhung um monatlich 58 Cent auf 18,94 Euro auf den Weg brachten. Dabei verwiesen ARD und ZDF auch auf die jüngste Ministerpräsidentenkonferenz, die im Oktober keinen entsprechenden Entwurf beschlossen hatte.

Textgröße ändern: