Ersatzteile für Waschmaschinen: Hersteller machen es Verbrauchern oftmals schwer
Wer Ersatzteile für die heimische Waschmaschine benötigt, muss danach bei den Herstellern häufig lange suchen. "Ersatzteile sind schwer zu finden, die Preise variieren erheblich und nicht alle Hersteller halten sich an die Vorgaben", erklärte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Mittwoch im Rahmen eines Marktchecks. Das könne Verbraucherinnen und Verbraucher davon abhalten, defekte Maschinen zu reparieren, statt sie neu zu kaufen.
Die Ökodesign-Richtlinie der Europäischen Union (EU) schreibt vor, dass Produkte reparierbar bleiben müssen. Sie verpflichtet die Hersteller von Waschmaschinen und Trocknern dazu, Ersatzteile für ihre Kundinnen und Kunden bereitzuhalten.
Um diese Vorgaben zu überprüfen, nahmen die Verbraucherzentralen zehn Waschmaschinenmodelle der zehn meistverkauften Marken unter die Lupe. Bei acht Herstellern seien die Ersatzteile zwar grundsätzlich verfügbar, oftmals aber nur schwer auf der Webseite zu finden und es seien viele Klicks nötig. Zwei Hersteller erfüllten die Vorgaben den Verbraucherschützern zufolge nicht vollständig.
Auffällig sei zudem die deutliche Preisspanne. Während ein Waschmittelbehälter bei einer Marke schon für 5,95 Euro zu bekommen ist, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher bei anderen Marken bis zu 72,60 Euro auf den Tisch legen. Die Kosten für einen Dichtring variieren zwischen 38,88 Euro und 118,43 Euro.
Eine solche Spanne sei kaum zu erklären, erklärte der vzbv. Abhilfe könnte ein Reparaturindex schaffen, der die Preise für Ersatzteile berücksichtigt. "Damit wären Verbraucher:innen in der Lage, vor dem Kauf ein leicht und günstig zu reparierendes Produkt zu erkennen", erläuterte Marion Jungbluth vom vzbv.
Ein weiterer Kritikpunkt der Verbraucherschützer: Nur vier der zehn Hersteller stellen Reparaturanleitungen zur Verfügung. Erfreulich sei indes, dass die Lieferungen oftmals deutlich schneller als die gesetzlich vorgegeben 15 Tage ankommen.
I.Saccomanno--PV