Chinas Regierung kündigt neue Hilfen für kriselnde Immobilienbranche an
Chinas Regierung hat neue Hilfen für den kriselnden Immobiliensektor angekündigt. Die ersten Gelder für die Unternehmen würden schon in den kommenden Tagen zur Verfügung stehen, erklärte das Bauministerium am Freitag. Im vergangenen Jahr hatten die Banken Unternehmen der Immobilienbranche bereits Kredite in Höhe von insgesamt fast zehn Billionen Yuan (1,3 Billionen Euro) gewährt, wie die Regierung kürzlich mitgeteilt hatte.
"Angesichts der aktuellen finanziellen Schwierigkeiten einiger Immobilienprojekte können Regionalregierungen eine Liste von Projekten vorschlagen, die finanzielle Unterstützung erhalten können", zitierte am Freitag die Zeitung des Ministeriums Vertreter des Ressorts. Die ersten Kredite würden vor Ende des Monats verfügbar sein. Ein Gremium werde die Vergabe überwachen.
Die Immobilienbranche war lange Jahre der Wachstumsmotor des Landes. Viele Unternehmen sind mittlerweile aber massiv verschuldet. Chinas Führung hatte dem Sektor schon im Dezember weitere staatliche Unterstützung in Aussicht gestellt. Die sogenannte Zentrale Wirtschaftsarbeitskonferenz vereinbarte, "Risiken im Immobiliensektor zu entschärfen" und "den angemessenen Finanzierungsbedarf von Immobilienunternehmen zu decken".
Die Probleme führten bereits zu zahlreichen Projektabbrüchen, was das Vertrauen der Käufer beeinträchtigte und die Immobilienpreise in den Keller trieb. Die Krise droht auf andere Sektoren überzuspringen.
Die Regierung kündigte vor wenigen Tagen allgemein neue Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur an. Chinas Wirtschaft war im vergangenen Jahr nach offiziellen Angaben nur um 5,2 Prozent gewachsen, eine der niedrigsten Raten seit Jahrzehnten.
H.Lagomarsino--PV