Bauernproteste in der EU weiten sich auf Portugal aus
Die Bauernproteste in vielen EU-Ländern haben sich auf Portugal ausgeweitet. Landwirte blockierten am Donnerstag mehrere wichtige Verbindungsstraßen ins Nachbarland Spanien. "Wir haben große Schwierigkeiten zu überleben", sagte der 58-jährige Rui Sousa der Nachrichtenagentur AFP. Der Landwirt nahm an einer Kundgebung in der Kleinstadt Golegã im Zentrum des Landes teil.
Gegen 09.00 Uhr morgens waren noch zwei Autobahnen im Grenzgebiet in beide Richtungen blockiert. Zu den Aktionen hatte die "Bürgerbewegung der Landwirte Portugals" aufgerufen, die sich selbst als spontane und überparteiliche Initiative bezeichnet. "Die Wut steigt seit der Ankündigung der Kürzungen von Beihilfen", sagte Nuno Mayer, Sprecher der Bewegung, zu AFP.
Der portugiesische Bauernverband hat sich den Protesten jedoch explizit nicht angeschlossen. Er verweist darauf, dass die Regierung geplante Kürzungen der staatlichen Beihilfen, welche Produktionsrückgänge der Landwirte ausgleichen sollen, wieder zurückgenommen habe. Die Regierung in Lissabon hatte am Mittwoch außerdem weitere Unterstützungsmaßnahmen für die Landwirtschaft im Umfang von 500 Millionen Euro insbesondere angesichts einer Dürre im Süden des Landes angekündigt. Darin enthalten ist auch eine Steuersenkung auf Agrardiesel.
"Wir warten ab, ob sich diese Maßnahmen konkretisieren", sagte Mayer. Der Sprecher der Bewegung distanzierte sich zugleich von extremen Protestaktionen. "Wir werden es nicht wie in Frankreich machen", sagte er. Ihnen gehe es um "friedliche Aktionen".
A.Saggese--PV