Anhaltend hohe Inflation: Auch Bank of England lässt Leitzins unverändert
Wegen der anhaltend hohen Inflation in Großbritannien hat die Zentralbank des Landes den Leitzins zum vierten Mal in Folge unverändert gelassen. Zunächst seien mehr Beweise nötig, dass die Inflation auf das anvisierte Ziel von zwei Prozent "sinken und auch dort bleiben wird", erklärte der Chef der Bank of England, Andrew Bailey, am Donnerstag. "Danach können wir die Zinsen senken."
Die Inflation in Großbritannien lag im Dezember bei 4,0 Prozent und ist damit die höchste unter den G7-Staaten. Im Oktober 2022 hatte sie mit 11,1 Prozent ein 41-Jahres-Hoch erreicht. Die Zentralbank reagierte mit eine Serie von Zinsanhebungen.
Nun beließen die Notenbanker den Leitzins zum wiederholten Mal bei 5,25 Prozent - das ist der höchste Stand seit 16 Jahren. Die Bank of England geht davon aus, dass sich die Inflation in Großbritannien im Frühjahr in Richtung zwei Prozent bewegen und dann wieder leicht steigen dürfte.
Mit ihrer geldpolitischen Entscheidung folgte die Bank of England nun der US-Zentralbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB), die nach mehreren Erhöhungen in Folge zur Eindämmung der Inflation den Leitzins zuletzt unverändert gelassen hatten. Ihnen gemeinsam ist das Ziel von zwei Prozent Inflation. Da zinspolitische Entscheidungen erst mit Verzögerung ihre Wirkung entfalten sind die Zentralbanken zurückhaltend hinsichtlich einer zu frühen Senkung der Zinsen.
A.Graziadei--PV