Pallade Veneta - GDL-Chef Weselsky vor neuen Tarifgesprächen zuversichtlich

GDL-Chef Weselsky vor neuen Tarifgesprächen zuversichtlich


GDL-Chef Weselsky vor neuen Tarifgesprächen zuversichtlich
GDL-Chef Weselsky vor neuen Tarifgesprächen zuversichtlich / Foto: THOMAS KIENZLE - AFP/Archiv

Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, hat sich vor der neuen Verhandlungsrunde im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn zuversichtlich gezeigt. "Ich bin immer optimistisch, auch wenn ich weiß, dass ein Tarifkonflikt eine eigene Dynamik und eigene Regeln hat", sagte Weselsky dem Online-Porrtal Web.de News. Das jetzt vorliegende Papier lasse aber den Schluss zu, dass beide Seiten in den am Montag beginnenden Verhandlungen einen Kompromiss erzielen wollen.

Textgröße ändern:

Zugleich machte Weselsky deutlich, dass die GDL jederzeit wieder zum Mittel Streik greifen könnte. "Unsere Mitglieder sind bereit, in den Arbeitskampf zu ziehen", sagte der GDL-Chef. Sollte keine Einigung mit der Bahn erzielt werden, stehe aber auch die Gewerkschaft unter Rechtfertigungsdruck. "Dann erhöht sich der Druck auf beide Seiten. Dann müssen wir erklären, warum es nicht geklappt hat", sagte Weselsky.

Die bisherigen Streiks verteidigte der GDL-Chef. "Sie waren sogar zwingend erforderlich. Die Bahn ist mit der Ansage in die Tarifrunde gestartet, über bestimmte Dinge erst gar nicht reden zu wollen - etwa die Arbeitszeitverkürzung um drei Stunden, die für uns extrem wichtig ist. Wenn die andere Seite aber von vornherein erklärt: Wir sind nicht zu Verhandlungen bereit. Ja, wie soll dann ein Kompromiss möglich sein? Dann bleibt nur der Streik", sagte Weselsky.

Die Verantwortung für den maroden Zustand der Bahn sieht Weselsky beim Vorstand. "Ich erwarte, dass der Bahnvorstand das System wieder in Ordnung bringt. Denn es waren auch die Pfennigfuchser, die Betriebswirte, die es zugrunde gerichtet haben."

Weselsky sagte weiter, dass auch er seine Verantwortung für die Bahn und Millionen Kunden sehe. Aber: "Das gilt genauso für den Bahn-Vorstand, bei dem ich keine Lernkurve erkennen kann, im Gegenteil. Ich nenne das beratungsresistent." Es gebe in der Bevölkerung viel Frust über die Bahn. "Und das liegt am jahrzehntelangen Missmanagement", sagte Weselsky. Bessere Arbeitsbedingungen seien auch im Interesse der Kunden.

Für den Gewerkschafter wird es die letzte Tarifauseinandersetzung mit der Bahn sein, ab Herbst räumt Weselsky seinen Posten. Über seine Zukunftspläne sagte er Web.de News: "Wenn ich nicht gefordert werde, fährt mein Körper wie ein Computer runter. Es ist also wichtig, einen Plan zu haben. Ich habe das Glück, dass meine Frau schon im Ruhestand ist - und mir vormacht, wie es geht. Sie hat einen vollen Terminkalender, macht Dinge, für die früher keine Zeit war. Sie verwirklicht sich, schenkt den Enkeln viel Zeit. Das werde ich auch machen."

Z.Ottaviano--PV

Empfohlen

Umweltschützer warnen vor russischem Einfluss auf Brennelementefabrik Lingen

Atomkraftgegner und Umweltverbände warnen vor drohendem russischen Einfluss auf die Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen. Anlass sind gemeinsame Erweiterungspläne des französischen Betreibers Framatome und des staatseigenen russischen Atomkonzerns Rosatom, die ab Mittwoch dort Gegenstand eines Erörterungstermins sind. "Die Brennelementefabrik Lingen darf nicht zum nuklearen Vorposten des Kreml in Westeuropa werden", verlangte Alexander Vent vom Bündnis Atomkraftgegner*innen im Emsland (AgiEL).

Zahl von Gewalt betroffener Frauen steigt - Paus: Hilfegesetz schnell beschließen

Sie werden im Internet bedroht, zur Prostitution gezwungen, zu Hause verprügelt und ermordet: Frauen werden immer häufiger Opfer von Gewalttaten und anderen Delikten. Das zeigt ein erstmals erstelltes Bundeslagebild des Bundeskriminalamts (BKA), das am Dienstag vorgestellt wurde. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nannte die Situation "unerträglich", Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Grüne) bezeichnete die Zahlen als "beschämend" und forderte eine schnelle Verabschiedung des von ihr vorgelegten Gewalthilfegesetzes.

ADAC: Skifahren in diesem Winter in vielen Gebieten teurer

Viele Skigebiete in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz haben ihre Preise vor der diesjährigen Saison erhöht. Wie der ADAC in München am Dienstag mitteilte, kostet der Tagesskipass für eine vierköpfige Familie in diesem Jahr im Durchschnitt 207 Euro am Tag, 2023 waren es 197 Euro gewesen. Vergleichsweise günstig ist Skifahren in Deutschland, in der Schweiz bleibt es am teuersten.

Industriekonzern Thyssenkrupp meldet weiteren Jahresverlust in Milliardenhöhe

Der Industriekonzern Thyssenkrupp hat einen weiteren Jahresverlust in Milliardenhöhe gemeldet. Das Geschäftsjahr 2023/2024 bis Ende September endete mit einem Nettoverlust von 1,5 Milliarden Euro, nach 2,1 Milliarden Euro Minus im vergangenen Jahr, wie das Essener Unternehmen am Dienstag mitteilte. Konzernchef Miguel López sprach mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr von einem "Jahr der Entscheidung".

Textgröße ändern: