Umfrage zur Inflation: Mehr als ein Drittel besonders betroffen - Ein Viertel kaum
Die hohe Inflation hat bei vielen Menschen in Deutschland zu Einschränkungen ihrer Konsumgewohnheiten geführt - wie stark die Bundesbürgerinnen und Bundesbürger von den Preissteigerungen betroffen sind und wo sie sparen, unterscheidet sich laut einer Studie aber deutlich. Am häufigsten wichen Käufer auf günstigere Lebensmittel aus (55 Prozent), wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) hervorgeht. Weniger mit dem Auto zu fahren, gaben lediglich 30 Prozent an.
Weiter oben auf der Streichliste der Konsumenten standen hingegen auch Ausgaben für das Essengehen (50 Prozent), für Kleidung (46 Prozent) und für größere Anschaffungen und Freizeitaktivitäten (je 43 Prozent). Für die Erhebung wurden im Auftrag des DIA, das von Unternehmen der Finanzwirtschaft getragen wird, im Mai vergangenen Jahres 2000 Menschen aus Deutschland ab 18 Jahren befragt.
Lediglich ein Drittel verzichtete demnach auf Reisen (36 Prozent) oder kündigte Abonnements (33 Prozent). Zu einer häufigeren Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs entschied sich nur gut ein Viertel (27 Prozent) der Befragten. Letzteres könnte nach Meinung der beiden Studienautoren Reiner Braun und Hubertus von Meien allerdings auch am mancherorts fehlenden Angebot liegen.
Für ihre Studie teilten die Autoren die Betroffenen in drei unterschiedliche Typengruppen ein: 35 Prozent und damit mehr als ein Drittel der Befragten gehören demnach zur Gruppe derjenigen, die bereits "hohe Konsumeinschränkungen realisiert" haben. Neun von zehn Befragten dieser Gruppe, die laut DIA eher in der finanziellen Unterschicht zu finden sind und zu denen überproportional viele Frauen, Ältere und Alleinlebende zählen, haben demnach die Ausgaben für die fünf häufigsten Konsumbereiche mittlerweile eingeschränkt .
Eine zweiten Gruppe, zu der die Autoren 39 Prozent der Befragten zählen, hat im Vergleich dazu laut DIA "lediglich leicht unterdurchschnittliche Einschränkungen vorgenommen". Die dritte Gruppe, ein gutes Viertel der Befragten (26 Prozent), schränkte sich bislang so gut wie nicht ein.
I.Saccomanno--PV