Pallade Veneta - Studie: Althergebrachte Rollenverteilung in Berufswelt hält hartnäckig

Studie: Althergebrachte Rollenverteilung in Berufswelt hält hartnäckig


Studie: Althergebrachte Rollenverteilung in Berufswelt hält hartnäckig
Studie: Althergebrachte Rollenverteilung in Berufswelt hält hartnäckig / Foto: Christof STACHE - AFP

Die ausgeprägte berufliche Trennung von Frauen und Männern in Deutschland hat sich laut einer Studie von Arbeitsmarktforscherinnen selbst über einen jahrelangen Zeitraum betrachtet kaum verändert. Zwischen 2012 und 2019 sei das Ausmaß der beruflichen Geschlechtertrennung innerhalb Deutschlands "nur minimal zurückgegangen", teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg mit. Eine Trendwende ist demnach vorerst nicht zu erwarten.

Textgröße ändern:

Für die Untersuchung werteten IAB-Forscherinnen die Arbeitgebermeldungen aller abhängig Beschäftigten an die Sozialversicherungsträger im Zeitraum von 2012 bis 2019 aus. Demnach ist die Spaltung in frauen- und männerdominierte Berufsgruppen in West wie Ost "stark ausgeprägt". In Ostdeutschland sind laut der Studie allerdings mehr Männer als Frauen in geschlechtsuntypischen Berufen tätig, in Westdeutschland verhält es sich umgekehrt.

Insgesamt arbeiteten im Untersuchungszeitraum deutlich mehr als die Hälfte aller beschäftigten Frauen und Männer in einer "geschlechtstypischen" Tätigkeit - also in Berufen, in denen ihr eigenes Geschlecht unter den Beschäftigten zu mindestens 70 Prozent vertreten ist. Weniger als 30 Prozent arbeiteten laut IAB in "gemischten Berufen" und weniger als 15 Prozent in "geschlechtsuntypischen Berufen" - also Berufen, in denen der Anteil der Beschäftigten ihres eigenen Geschlechts bei maximal 30 Prozent liegt.

Auf Basis der beobachteten Entwicklungen sei "nicht zu erwarten, dass sich die Trennung des Arbeitsmarkts in Männer- und Frauendomänen in naher Zukunft auflöst", fasste IAB-Forscherin Ann-Christin Bächmann die Ergebnisse zusammen. Alles in allem bleibe "die berufliche Geschlechtersegregation ein zentrales Charakteristikum des deutschen Arbeitsmarkts".

Zudem sei sie eine "bedeutsame Ursache von Ungleichheiten", ergänzte IAB-Forscherin Brigitte Schels. So seien frauendominierte Berufe durchschnittlich schlechter entlohnt als Männerberufe.

A.dCosmo--PV

Empfohlen

Rund die Hälfte aller Beschäftigen in Deutschland bekommt Weihnachtsgeld

Rund die Hälfte aller Beschäftigten in Deutschland erhält in diesen Wochen Weihnachtsgeld - bei Beschäftigten mit Tarifvertrag beträgt der Anteil laut einer Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung 77 Prozent. Die Höhe variiere zwischen 250 und mehr als 4000 Euro, teilte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Stiftung am Dienstag mit.

Boeing startet Entlassungswelle - 2200 Menschen verlieren Arbeitsplatz

Der kriselnde US-Flugzeugbauer Boeing hat mit seinem angekündigten Personalabbau begonnen. Ab dem 20. Dezember werden knapp 2200 Beschäftigte an seinen historischen Standorten im Bundesstaat Washington entlassen, wie aus am Montag veröffentlichten Behördenunterlagen hervorgeht. Insgesamt will der Konzern seine bislang über 170.000 starke Belegschaft um rund zehn Prozent reduzieren.

Paus und Faeser stellen Statistik zu Hass und Gewalt gegen Frauen vor

Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Grüne) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) stellen am Dienstag (09.00 Uhr) das erste "Bundeslagebild geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten" vor. Die Daten wurden vom Bundeskriminalamt (BKA) zusammengestellt; an der Pressekonferenz nimmt auch BKA-Vizepräsident Michael Kretschmer teil.

Bauern fordern Stopp von EU-Mercosur-Abkommen - Scholz drückt aufs Tempo

Der mögliche Abschluss des EU-Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten erhitzt die Gemüter europäischer Landwirte. Der Deutsche Bauernverband forderte einen Stopp des Abkommens, in Frankreich entzündete sich eine neue Welle landesweiter Proteste. Auch aus Italien kam Kritik. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach sich dagegen am Rande des G20-Treffens in Rio de Janeiro erneut für einen schnellen Abschluss aus.

Textgröße ändern: