Japans Leitindex Nikkei bricht Langzeitrekord von 1989
Dank der guten Bilanz des US-Chipherstellers Nvidia hat der japanische Leitindex Nikkei am Donnerstag einen neuen Höchststand erreicht - und damit den Langzeitrekord von 1989 gebrochen. Der Index kletterte bis Handelsschluss um rund 2,2 Prozent auf 39.098,68 Punkte. Der bisherige Höchststand vom 29. Dezember 1989 lag bei 38.915,87 Punkten.
Der Nikkei war im vergangenen Jahr bereits um 28 Prozent gestiegen, allein seit Beginn dieses Jahres betrug der Anstieg 17,5 Prozent. Experten sehen mehrere Gründe: Anders als die US-Zentralbank Fed und die Europäische Zentralbank hat die japanische Notenbank ihre Negativzinspolitik fortgesetzt. Die japanische Währung, der Yen, blieb damit schwach. Davon profitierten die japanischen Unternehmen, vor allem die exportorientierten. Anleger auch aus dem Ausland investierten in deren Aktien.
Das verstärkte sich noch im vergangenen Jahr, als der als Legende geltende US-Investor Warren Buffet Japan als einen seiner Lieblingsmärkte bezeichnete. Er kaufte sich seit 2020 in mehrere japanische Unternehmen ein. Auch chinesische Anleger strömen angesichts mangelnder Möglichkeiten im eigenen Land nach Japan.
Eine neue Spekulationsblase sehen Experten aber nicht. Die Aktienpreise seien in Relation zu den Unternehmensgewinnen nicht so hoch wie es Ende der 80er Jahre der Fall gewesen sei, sagte Asuka Sakamoto, Chefanalystin bei Mizuho Research & Technologies. Ende der 80er Jahre befand sich Japan im Immobilienrausch, der Quadratmeterpreis in einigen Vierteln der Hauptstadt Tokio war damals 350 Mal so hoch wie in Manhattan. Japans Elektronikkonzerne belieferten die Welt. Anfang der 90er platzte diese Blase.
Heute ist die japanische Wirtschaft geschwächt. Ende 2023 befand sie sich in der Rezession.
C.Conti--PV