Hohe Haftstrafen für Diebstahl von Edelmetallen bei Aurubis
Im Strafverfahren wegen millionenschweren Diebstahls beim Kupferhersteller Aurubis hat das Landgericht Hamburg die sechs Angeklagten zu teils hohen Haftstrafen verurteilt. Ein Gerichtssprecher teilte am Freitag mit, es seien Strafen von zwei Jahren bis zu knapp sechs Jahren verhängt worden. Der Schaden für Aurubis betrug rund zehn Millionen Euro.
Aurubis-Chef Roland Harings begrüßte "das konsequente und rasche Vorgehen von Polizei und der Justiz gegen diesen Fall von organisierter Kriminalität". Die teils hohen Haftstrafen zeigten die Schwere der Taten und "werden sicher eine abschreckende Wirkung entfalten", erklärte er.
Die Firma hatte im Juni die Behörden alarmiert - Staatsanwaltschaft und Polizei ermittelten wegen ehemalige und aktive Mitarbeiter von Aurubis sowie Mitarbeiter von Fremdfirmen, die auf dem Werksgelände von Aurubis tätig waren. Der Prozess begann Mitte Dezember.
Die Verurteilten stahlen der Anklage zufolge über mehrere Monate in unterschiedlicher Beteiligung edelmetallhaltige Zwischen- und Nebenprodukte vom Firmengelände, und zwar zwischen Februar 2020 und Januar 2021. Die Diebstähle betrafen sogenannte Rohsilberfegsel, die als Rückstände bei Metallrecycling- und Aufbereitungsprozessen entstehen.
Der Hauptangeklagte soll nun für fünf Jahre und zehn Monate ins Gefängnis, ein ehemaliger Mitarbeiter der Firma für drei Jahre und sechs Monate, wie Aurubis mitteilte. Die weiteren Angeklagten erhielten Haftstrafen von zwei bis vier Jahren.
Aurubis-Chef Harings erklärte am Freitag, als Multimetallunternehmen sei Aurubis "stets dem Risiko ausgesetzt, in den Fokus von Kriminellen zu geraten". Das Unternehmen nahm den Diebstahl zum Anlass, "seine Präventions- und Sicherheitsstandards zu analysieren und zu verbessern". So werde Aurubis auf dem Hamburger Werksgelände einen neuen Sicherheitsbereich errichten, "der die gesamte Prozesskette der Edelmetallverarbeitung integriert".
F.Amato--PV