Protestierende Landwirte blockieren Verkehr am Pariser Triumphbogen
Französische Landwirte haben mit Strohballen und Traktoren am Freitagmorgen kurzfristig den Verkehr rund um den Pariser Triumphbogen blockiert. 66 Menschen kamen in Gewahrsam, wie die Polizei anschließend mitteilte. Die Bauern waren unterwegs zu einer genehmigten Demonstration in der Nähe des Schlosses von Versailles und hatten spontan einen Abstecher gemacht, um ihren Forderungen nach höherem Einkommen und weniger Umweltauflagen Nachdruck zu verleihen.
"Wir wollten am Triumphbogen all der Bauern gedenken, die sich das Leben genommen haben", sagte Axel Masson, ein Viehzüchter aus dem Département Loir-et-Cher. "Die Regierung hat unsere Forderungen noch immer nicht erfüllt", fügte er hinzu. Der Pariser Triumphbogen, der mit seinem riesigen Kreisverkehr einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt bildet, war bei den Protesten der Gelbwesten 2018 Ziel gewaltsamer Aktionen gewesen.
In Paris findet derzeit die jährliche Landwirtschaftsmesse statt, die auch ein wichtiger Treffpunkt für Politiker aller Lager ist. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron war am Tag der Eröffnung mit Buhrufen und Protesten empfangen worden. Er verbrachte dennoch 13 Stunden in den Messehallen und diskutierte ausgiebig mit Bauernvertretern. Dabei stellte er unter anderem die Einführung von Mindestpreisen für landwirtschaftliche Produkte in Aussicht.
In Frankreich hatte es in den vergangenen Wochen heftige Proteste von Bauern und Bäuerinnen gegeben, darunter tagelange Autobahnblockaden. Die Regierung sagte inzwischen ein Hilfspaket im Umfang von 400 Millionen Euro sowie eine Verringerung bürokratischer Auflagen zu. Die EU-Kommission lockerte zudem die Vorschriften für einen Mindestanteil an Brachland auf Ackerflächen in den Mitgliedsländern.
R.Zarlengo--PV