Deutsche Reeder begrüßen neue Russland-Sanktionen trotz Folgen für Reedereien
Trotz der zu erwartenden Folgen für die deutschen Reedereien hat der Branchenverband VDR die jüngsten Sanktionen der EU gegen Russland begrüßt. Einfuhrverbote für Ladungen wie Kohle hätten "durchaus Auswirkungen auf deutsche Reedereien", erklärte die Präsidentin des Verbands Deutscher Reeder (VDR), Gaby Bornheim, am Freitagmorgen. "Die anhaltenden Angriffe der russischen Armee und insbesondere die jetzt bekannt gewordenen Gräueltaten haben eine solche Antwort jedoch nötig gemacht."
Der VDR sowie seine Mitglieder unterstützten daher die weiteren Sanktionen. Die Hauptsorge gelte aber nach wie vor "unseren Seeleuten", fuhr Bornheim fort. Der Verband befürchtet demnach "mögliche Gegenmaßnahmen der russischen Seite hinsichtlich der von der EU angeordneten Sperrungen von europäischen Häfen für russische Schiffe". Es bestehe die Gefahr, dass deutsche Schiffe in russischen Häfen festgelegt werden. Seeleute und zivile Handelsschiffe dürften "nicht zum Faustpfand" in dem Konflikt werden, forderte der VDR.
Die 27 EU-Staaten hatten am Donnerstagabend das von der EU-Kommission vorgeschlagene Kohle-Embargo gegen Russland gebilligt. Das nunmehr fünfte Sanktionspaket der EU sieht zudem unter anderem die Schließung europäischer Häfen für russische Schiffe sowie weitere Strafmaßnahmen gegen russische Banken vor.
H.Lagomarsino--PV