E-Auto-Absatz schwächelt auch im Februar
Während die Automobilbranche insgesamt positiv ins laufende Jahr gestartet ist, hat der Markt für Elektroautos zuletzt weiter geschwächelt. Im Februar wurden 27.479 E-Fahrzeuge zugelassen, 15,4 Prozent weniger als vor einem Jahr, wie das Kraftfahrtbundesamt KBA in Flensburg am Dienstag erklärte. Zudem landen viele der E-Neuwagen nach kurzer Zeit im Ausland, wie die "Automobilwoche" berichtete.
Wie aus den Daten des KBA hervorgeht, wurden im Februar 217.388 Pkw zugelassen. Die Lücke zum Vor-Corona-Niveau bleibt damit trotz steigender Verkaufszahlen groß. Der Absatz 2019 lag 19 Prozent über dem aktuellen Wert.
Wie bereits im Januar schnitten reine Elektrowagen besonders schlecht ab. Benziner hingegen haben weiterhin den größten Anteil unter den Neuzulassungen und legten um 2,3 Prozent zu. Bei Autos mit Dieselantrieb stand ein Plus von 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Die Autoexperten der Beratungsfirma EY bewerten die Lage insgesamt als schlecht. "Es gibt keine Wachstumsimpulse auf den Neuwagenmarkt. Die Neuzulassungen bewegen sich seitwärts, von einer echten Erholung ist nichts zu sehen", erklärte Constantin Gall von EY. Werde der zusätzliche Verkaufstag im Februar herausgerechnet, bewegten sich die Zulassungen nur noch auf Vorjahresniveau.
Elektroautos kamen im Februar laut KBA nur noch auf einen Marktanteil von 12,6 Prozent - ein Jahr zuvor lag dieser noch bei 13,5 Prozent. "Der Markt für Elektroautos hat den Rückwärtsgang eingelegt", erklärte Gall. Die negative Entwicklung werde sich weiter verstärken, wenn im April die aktuellen Preissenkungen für Elektroautos auslaufen.
Einem Bericht der "Automobilwoche" zufolge klafft außerdem eine Lücke zwischen Neuzulassungen und Bestandsfahrzeugen. Während die Zahl der neu zugelassenen reinen E-Fahrzeuge im Jahr 2023 auf 525.000 Einheiten zulegte, stieg die Zahl der Bestandsfahrzeuge lediglich um 389.000 auf 1,41 Millionen E-Pkw, wie das Unternehmen Dataforce für die das Magazin errechnete.
Dies deute daraufhin, dass private Käufer aber auch professionelle Händler ihre Neufahrzeuge offenbar schon nach kurzer Zeit mit Gewinn ins Ausland verkaufen. Bis Ende 2022 erhielten E-Autokäufer bis zu 9000 Euro Förderung vom Bund, nach sechs Monaten war der Abschlag zum Neupreis beim Weiterverkauf laut "Automobilwoche" häufig deutlich geringer als die Förderung.
Das könnte die Ziele der Bundesregierung gefährden: "Bis 2030 rund 15 Millionen Elektrofahrzeuge auf die Straßen zu bringen, wird immer utopischer", sagte Dataforce-Experte Benjamin Kibies dem Magazin.
Gall von EY befürchtet zudem "massive Probleme" bei den Herstellern, sollte sich der Trend bei den E-Autos weiter verfestigen. Ab 2025 nämlich gelten neue, verschärfte CO2-Ziele in der EU: "Ein stagnierender oder gar rückläufiger Absatz von Elektroautos ist eigentlich keine Option - denn dann würden Milliardenstrafen fällig", erklärte er. Wie das KBA mitteilte, stieg der CO2-Ausstoß der neu zugelassenen Pkw im Februar im Schnitt um 2,5 Prozent.
O.Pileggi--PV