Lufthansa kann wegen Streik nur zehn bis 20 Prozent ihrer Flüge anbieten
Die Lufthansa kann wegen des Streiks des Bodenpersonals am Donnerstag und Freitag nur wenige Flüge anbieten. An den beiden Tagen könnten nur "etwa 10 bis 20 Prozent des Lufthansa Airline Flugprogramms durchgeführt werden", teilte das Unternehmen mit. Das Bodenpersonal der Lufthansa will bis Samstag früh um 07.10 Uhr streiken.
Zudem begann das Sicherheitspersonal an den Flughäfen Frankfurt, Hamburg und Düsseldorf am frühen Donnerstagmorgen einen Warnstreik. Die Beschäftigten, die in der Fluggastkontrolle, den Personen- und Warenkontrollen und in Servicebereichen tätig sind, sind aufgerufen, bis Mitternacht ihre Arbeit niederzulegen. Mit den Streiks wolle Verdi den Arbeitgebern signalisieren, "dass das bisherige Angebot verbessert werden muss", erklärte die Gewerkschaft.
Verdi rechnet nach eigenen Angaben mit Störungen im Betriebsablauf. In Frankfurt hatte der Flughafenbetreiber Fraport bereits angekündigt, dass wegen des Streiks des Sicherheitspersonals am Donnerstag kein Zustieg zu Flügen möglich sei. Passagiere wurden dazu aufgerufen, nicht an den Flughafen zu kommen. Auch in Hamburg sind keine Abflüge möglich.
Am Flughafen Köln-Bonn legten laut Verdi-Gewerkschaftssekretär Özay Tarim die Luftsicherheitskräfte im Frachtbereich die Arbeit nieder. Der Streik habe bereits am Mittwochabend begonnen und laufe bis 00.00 Uhr am Freitag, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Anders als in Düsseldorf, Frankfurt und Hamburg sei jedoch der Passagierbereich nicht betroffen.
Erst in der vergangenen Woche hatte Verdi drei Tage lang im Bereich Technik und einen Tag im Bereich Fracht gestreikt, das Passagiergeschäft war davon nicht betroffen. Zuvor hatte es Anfang und Mitte Februar jeweils 27-stündige Streiks gegeben, die den Flugverkehr der Airline weitgehend lahm gelegt und tausende Reisende betroffen hatten.
Die Gewerkschaft fordert mit Verweis auf Rekordgewinne der Lufthansa sowie der Arbeitsverdichtung für die rund 25.000 Beschäftigten am Boden eine Erhöhung der Gehälter um 12,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro im Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Dazu soll eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von einmalig 3000 Euro kommen. Zudem soll die Schichtarbeit aufgewertet werden.
Die Lufthansa bot zuletzt eine sofortige Vergütungserhöhung in Höhe von vier Prozent sowie eine zeitgleiche Inflationsausgleichsprämie von 2000 Euro an. Dazu kämen weitere steuerfreie 1000 Euro vor Weihnachten und wenig später eine zusätzliche Gehaltssteigerung von sechs Prozent - insgesamt "über zehn Prozent nachhaltige Gehaltserhöhung in zwölf Monaten und 3000 Euro steuerfrei". Die Vereinbarung soll nach dem Wunsch des Konzerns eine Laufzeit von 28 Monaten haben.
G.Riotto--PV