Aufträge an die Industrie im Januar eingebrochen
Die Aufträge für Deutschlands Industrie sind im Januar eingebrochen und zeigen sich damit weiter schwankend. Der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ging im Vergleich zum Vormonat um 11,3 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Grund dafür ist vor allem ein starker Anstieg im Dezember, als der Auftragseingang dank vieler Großaufträge um 12,0 Prozent gewachsen war.
Ohne diese Großaufträge zeige sich jedoch seit Anfang 2022 ein "beständiger Abwärtstrend", wie die Deutsche Industrie- und Handelskammer mitteilte. Die Industrie komme aus ihrem schwierigen Fahrwasser nicht heraus. "Hohe Kosten, besonders bei Energie, Vorleistungen oder Finanzierung, belasten die Nachfrage nach Industriegütern", erläuterte DIHK-Konjunkturexperte Jupp Zenzen.
Das Bundeswirtschaftsministerium sprach vor dem Hintergrund des starken Anstiegs im Vormonat von einem erwartungsgemäßen "Rücksetzer". Im weniger schwankungsanfälligen Zweimonatsvergleich nahmen die Neuaufträge indes um 5,9 Prozent zu.
Das Statistische Bundesamt führte den Dreimonatsvergleich an. Demnach lagen die Auftragseingänge von November bis Januar um 2,3 Prozent höher als in den drei Monaten zuvor. Das Großauftragsvolumen befand sich im Januar wieder auf "durchschnittlichem Niveau". Besonders deutlich zeigte sich der Basiseffekt bei der Herstellung elektrischer Ausrüstungen (minus 33,2 Prozent) und im sonstigen Fahrzeugbau, der auch Flugzeuge, Schiffe und Züge umfasst (minus 27,3 Prozent).
Die Auslandsaufträge gingen im Januar um 11,4 Prozent zurück. Dabei brachen sie innerhalb der Eurozone um 25,7 Prozent ein, während die Aufträge von außerhalb der Eurozone leicht zunahmen. "Auch aus dem Ausland kommt trotz schwacher Lichtblicke beim Export noch kein echter Impuls", analysierte Zenzen.
Das Bundeswirtschaftsministerium zeigte sich verhalten optimistisch: Stimmungsindikatoren wie der Ifo-Geschäftsklimaindex oder der Einkaufsmanagerindex EMI ließen eine Stabilisierung der Industriekonjunktur im ersten Quartal erwarten.
M.Romero--PV