Verbände fordern bessere Baubedingungen für Mitarbeiterwohnen
Ein Bündnis mehrerer Verbände aus der Wohnwirtschaft hat die Politik dazu aufgefordert, Hürden beim Bau sogenannter Werkswohnungen abzubauen. Der Bund müsse insbesondere an "steuerlichen Stellschrauben" drehen und den Neubau von Mitarbeiterwohnungen fördern, erklärte der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) am Montag bei der Veröffentlichung einer Studie in Berlin. So könnten bezahlbarer Wohnraum geschaffen und gleichzeitig dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden.
"Der bezahlbare Wohnungsbau ist infolge sich überlagernder Krisen seit geraumer Zeit fast zum Erliegen gekommen", erklärte das Verbändebündnis, dem unter anderem der Deutsche Mieterbund (DMB), der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) und der GdW anhören. Umso wichtiger werde es auch für Unternehmen, sich um die wohnliche Versorgung ihrer Beschäftigten zu bemühen.
Dabei gebe es derzeit aber noch einige Hürden: "Damit das Mitarbeiterwohnen künftig noch stärker genutzt werden und Fahrt aufnehmen kann, muss die Politik es noch stärker unterstützen und ermöglichen", sagte GdW-Hauptgeschäftsführerin Ingeborg Esser. Insbesondere bei der Lohnsteuer müsse der Bund zugunsten der mietenden Angestellten nachjustieren und außerdem die Umsatzsteuer beim Erwerb von Belegungsrechten abschaffen.
Der Neubau müsse steuerlich und mit einem eigenen Etat in der Wohnraumförderung von Bund und Ländern gefördert werden. Von den Kommunen forderten die Verbände, Gewerbegebiete oder Brachland proaktiv in urbane Gebiete umzuwandeln. So könnten der Wohnanteil und die Baudichte erhöht werden.
Unternehmen könnten durch günstigen Wohnraum Anreize schaffen, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. "Wer keine Wohnung angeboten bekommt, geht in andere Länder. Also brauchen wir eine echte Renaissance des Werkswohnungsbaus", sagte Mieterbundspräsident Lukas Siebenkotten. Außerdem seien entsprechende Bauprojekte auch eine Chance für Bauunternehmen, Projekte zu reaktivieren, erklärten die Verbände.
J.Lubrano--PV