Britische Firma will noch dieses Jahr klimafreundliches Luftschiff produzieren
Das britische Luftschiff Airlander 10 könnte seinen Entwicklern zufolge ab 2028 für kommerzielle Flüge mit Passagieren abheben. Die Pläne für diese - verglichen mit konventionellen Flugzeugen - grünere, aber gleichzeitig auch deutlich langsamere Art des Reisens, seien "in vollem Gange", teilte das Unternehmen Hybrid Air Vehicles (HAV) im englischen Bedford mit. Die Produktion soll noch im Laufe dieses Jahres beginnen.
Der Airlander 10 ist mit seinen 91 Metern zwar größer als der Airbus A380, das größte Passagierflugzeug der Welt, verbraucht beim Flug laut HAV aber bis zu 75 Prozent weniger Emissionen. Der Entwickler plant zudem eine vollelektrische und eine Hybridausgabe des Luftschiffs. Das würde die Emissionswerte weiter nach unten drücken.
Eine Alternative zu Passagierflugzeugen sehen Experten in dem Luftschiff allerdings nicht. "Als Transportmittel für lange Strecken sehe ich auf Geschäftsbasis keine Zukunft, weil einfach die Geschwindigkeit deutlich zu gering ist", erklärte Andreas Schäfer, Direktor des Labors für Lufttransport am University College London. Er sieht eher einen "Nischenmarkt" für Luftschiffe.
Gleichzeitig scheinen auch andere Unternehmen ein Potenzial in Luftschiffen als Helikopter- oder Flugzeugersatz zu sehen. So entwickelt das französische Unternehmen Flying Whales derzeit eine Flotte, die schwere Lasten transportieren soll.
Für das Luftschiff von HAV gebe es insgesamt 23 Vorbestellungen, 20 von der spanischen Regionalfluggesellschaft Air Nostrum. Der Airlander 10 kann auf Wasser und Land starten und landen, fünf Tage in der Luft bleiben und 7000 Kilometer Strecke zurücklegen - das alles mit einer Geschwindigkeit von rund 140 km/h.
L.Barone--PV