Trennung mit Kanye West hat negative Auswirkungen auf Adidas-Jahreszahlen
Der deutsche Sportartikelhersteller Adidas hat das Geschäftsjahr 2023 mit deutlich roten Zahlen beendet. Mit 75 Millionen Euro Verlust fiel das Ergebnis aber noch deutlich besser aus als zwischenzeitlich befürchtet worden war. Großen Einfluss auf die Zahlen habe weiterhin das Ende der umstrittenen Zusammenarbeit mit dem US-Rapper Kanye West, erklärte das Unternehmen aus Herzogenaurach am Mittwoch.
Zusammen mit West hatte das Unternehmen die Sportschuhreihe "Yeezy" entwickelt und beworben, diese Kooperation nach antisemitischen Äußerungen des Rappers aber im Oktober 2022 beendet. Für Adidas war dies aus geschäftlicher Sicht ein schwerer Schlag. Das Unternehmen blieb zunächst auf dem riesigen Bestand von Schuhen sitzen und rechnete für das Geschäftsjahr 2023 mit einem Verlust in Höhe von bis zu 700 Millionen Euro.
Später verkaufte Adidas die Bestände aber schrittweise und reduzierte die Verlusterwartung zunächst auf 450 Millionen Euro und im November auf noch 100 Millionen Euro. 2022 hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 612 Millionen Euro erwirtschaftet.
Der Gesamtumsatz des Unternehmens fiel im Jahresvergleich um fünf Prozent auf 21,4 Milliarden Euro. Insbesondere in den USA brachen die Verkäufe ein, in China indes zogen sie stark an.
"Das Jahr 2023 war zwar bei Weitem noch nicht gut genug, aber es endete besser, als ich zu Beginn des Jahres erwartet hatte", zeigte sich Björn Gulden, Vorstandsvorsitzender des Sportriesen, zuversichtlich. Für das kommende Jahr rechnete Adidas mit einer Belebung des Geschäfts und geht von einem Umsatz im "mittleren einstelligen Bereich" aus.
Nicht zuletzt könnten auch die anstehenden Sportveranstaltungen, wie die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland oder die Olympischen Sommerspiele in Paris einen Einfluss auf das Geschäft haben. 2024 werde "ein tolles Jahr", um die eigenen Produkte bei diesen Events zu präsentieren, erklärte Adidas.
Trotz des Verlusts wolle das Unternehmen seinen Aktionären erneut eine Dividende zahlen. Diese soll für 2023 bei 0,70 Euro pro Aktie liegen.
A.Tucciarone--PV