Boeing-Chef tritt nach Sicherheits-Problemen zum Jahresende zurück
Nach mehreren Sicherheitspannen bei dem US-Flugzeughersteller hat Boeing den Rücktritt seines Vorstandsvorsitzenden Dave Calhoun angekündigt. Calhoun werde noch bis Ende des Jahres im Amt bleiben, teilte Boeing am Montag mit und kündigte zwei weitere Personalwechsel an der Firmenspitze an. Stan Deal, Leiter der Passagiermaschinensparte, verlässt das Unternehmen mit sofortiger Wirkung, Verwaltungsratschef Larry Kellner scheidet noch in diesem Frühjahr aus.
Zuletzt hatten mehrere technische Pannen bei Boeing-Maschinen für Verunsicherung gesorgt. Anfang des Jahres war bei einer Boeing 737 MAX 9 der Alaska Airlines während des Fluges ein Teil der Kabinenwand herausgebrochen. Das Flugzeug musste notlanden. Die Flugaufsichtsbehörde FAA ordnete in der Folge im Januar ein vorübergehendes Flugverbot für Maschinen der Bauart 737 MAX an. Betroffen waren 171 Flugzeuge.
Calhoun räumte daraufhin Versäumnisse ein. Er nannte den Zwischenfall einen "Wendepunkt". Doch es kam zu weiteren Pannen: Anfang März fiel dennoch bei einer Boeing 777 der United Airlines kurz nach dem Abflug von San Francisco ein Reifen ab. Und in der vergangenen Woche kündigten neuseeländische Behörden eine Untersuchung an, nachdem mehrere Passagiere auf dem Flug einer Boeing 787 Dreamliner von Sydney nach Auckland bei heftigen Turbulenzen verletzt worden waren.
B.Cretella--PV