Mehr Menschen starteten 2023 ihre Pflegeausbildung
In der Pflege haben im vergangenen Jahr mehr Menschen eine Ausbildung begonnen als 2022. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte, unterschrieben insgesamt 53.900 Menschen einen neuen Ausbildungsvertrag und damit 1800 oder drei Prozent mehr als im Vorjahr. 2022 waren 52.100 Ausbildungsverträge abgeschlossen worden.
Damit befanden sich Ende vergangenen Jahres rund 147.000 Menschen in der Pflegeausbildung, wie die Statistiker weiter mitteilten. Derzeit gebe es allerdings noch Datenlücken. Im Juli ist dann mit den endgültigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamts zu rechnen.
Ende 2023 absolvierten den Angaben zufolge rund 110.000 Frauen eine Ausbildung in der Pflege, was einem Anteil von 75 Prozent entsprach. Auch bei den neuen Verträgen entfiel der Großteil mit 72 Prozent auf Frauen. Verglichen mit dem Vorjahr stieg der Männeranteil damit aber leicht an.
Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) sieht in den gestiegenen Zahlen zwar einen Nachweis für die Attraktivität der Pflegeausbildung, sie seien jedoch "kein Grund zur Entwarnung". "Noch immer sind sie meilenweit entfernt von den Ausbildungsrekorden der späten 2010er-Jahre. Und die Altenpflege befindet sich in einem Demografie-Sandwich", erklärte AGVP-Präsident Thomas Greiner. Immer mehr Menschen schieden aus dem Beruf aus, gleichzeitig benötigten mehr Menschen Pflege.
Die Politik müsse verhindern, dass Pflegekassen und Sozialhilfe die Pflegeinfrastruktur nicht durch kurzfristige Sparmaßnahmen gefährdeten, forderte der AGVP. Die Einrichtungen müssten gleichzeitig von "bürokratischen Fesseln" befreit werden, forderte der AGVP.
In der Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann wurden mit der Reform von 2017 die bis dahin getrennten Ausbildungen in den Berufen Gesundheits- und Krankenpfleger/-in, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in sowie Altenpfleger/-in zusammengeführt.
A.Fallone--PV