Pallade Veneta - EU-Gesetz gegen Abholzung: Agrarminister klagen über Bürokratie

EU-Gesetz gegen Abholzung: Agrarminister klagen über Bürokratie


EU-Gesetz gegen Abholzung: Agrarminister klagen über Bürokratie
EU-Gesetz gegen Abholzung: Agrarminister klagen über Bürokratie / Foto: MICHAEL DANTAS - AFP/Archiv

Im Zusammenhang mit einem EU-Verbot von Produkten wie Kaffee, Kakao und Soja aus Abholzungsgebieten haben die Agrarminister mehrerer Mitgliedstaaten über bürokratische Auflagen geklagt. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) warnte bei einem Treffen mit seinen EU-Amtskollegen im belgischen Genk vor "völlig inakzeptablen Bürokratielasten" für Waldbesitzer in Deutschland. Das Gesetz soll Produkte aus abgeholzten Gebieten etwa im Amazonas-Regenwald verbieten, gilt jedoch auch innerhalb der EU.

Textgröße ändern:

Die entsprechende Verordnung ist bereits beschlossen und soll ab Ende dieses Jahres greifen. Unternehmen dürfen demnach keine Produkte mehr auf den EU-Markt bringen, wenn dafür Waldflächen abgeholzt oder gerodet wurden. Betroffen sind Rohstoffe wie Kautschuk, Holz und Leder, aber auch Produkte wie Kaffee, Kakao, Soja und Rindfleisch.

Für die Umsetzung soll die EU-Kommission in Brüssel eine Risikobewertung aufstellen und Ursprungsländer nach ihrer Wahrscheinlichkeit für Abholzungen einstufen. Für Länder mit "hohem Risiko" sollen strengere Auflagen gelten: Firmen sollen vor der Ein- oder Ausfuhr ihrer Waren etwa eine Sorgfaltserklärung abgeben und mithilfe von Standortdaten nachweisen, dass für ihre Produkte seit 2020 keine Wälder abgeholzt wurden.

Eine solche Risikobewertung liegt bislang allerdings nicht vor. Nach den Regeln der Welthandelsorganisation (WHO) müsste die EU deshalb alle Anbauländer gleichwertig behandeln - auch die 27 EU-Staaten. Die Auflagen für Länder mit "hohem Risiko" müssten demnach auch Unternehmen in Deutschland erfüllen.

"Es ist für Deutschland absolut inakzeptabel, dass wir als Risikoland für Entwaldung eingestuft werden", kritisierte Landwirtschaftsminister Özdemir am Dienstag. Das halte "keinerlei wissenschaftlicher Überprüfung stand". Er forderte die Kommission auf, "bis Ende des Monats" die erforderliche Risikobewertung vorzulegen. Ansonsten müsse die Frist für die Anwendung des Gesetzes ausgesetzt werden.

Die "sehr gute Idee" der EU-Verordnung werde "durch eine überbordende und praxisfremde Anwendung torpediert", erklärte auch der österreichische Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP). Nach österreichischen Angaben hatte sich in der vergangenen Woche bereits eine Mehrheit von 20 EU-Ländern der Kritik angeschlossen. Die finnische Agrarministerin Sari Miriam Essayah forderte, die Anwendung zu verschieben.

Für Änderungen am Gesetzestext ist es zu spät, weil die Verordnung bereits vollständig beschlossen und rechtlich in Kraft ist. Für die erwartete Risikobewertung der EU-Kommission drängt vor den Europawahlen Anfang Juni die Zeit - danach dürfte die neue Kommission ihre Arbeit erst im Herbst aufnehmen, also kurz bevor das Gesetz greifen soll.

B.Fortunato--PV

Empfohlen

The Retreat Palm Dubai MGallery by Sofitel: Eine Fünf-Sterne-Wellness-Oase!

Das The Retreat Palm Dubai MGallery by Sofitel erhebt sich inmitten des glitzernden Wassers des arabischen Golfs und ist ein wahrer Leuchtturm des Luxus und des Wohlbefindens. Dieses Fünf-Sterne-Resort liegt auf der berühmten Palm Jumeirah, genauer gesagt auf der Ostseite, und bietet eine unvergleichliche Mischung aus tadellosem Service, ganzheitlichen Wellness-Erlebnissen und einer atemberaubenden Lage am Strand.Visionäre Führung und exzellentes Management:Der Erfolg und der Ruf des Retreat Palm Dubai sind eng mit der visionären Führung des Geschäftsführers der Gruppe, Herrn Sumair Tariq sowie des Hoteldirektors, Herrn Samir Arora, verbunden. Ihre Weitsicht und ihr Engagement für Exzellenz haben das Hotel zu einer der gefragtesten Adressen in Dubai gemacht. Sie haben einen Zufluchtsort geschaffen, der nicht nur Luxus bietet, sondern auch einen Ort, an dem die Gäste körperliche und geistige Erholung finden können.

Scholz reist zu G20-Gipfel nach Brasilien

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fliegt am Sonntag nach Brasilien, wo er am G20-Gipfel wichtiger Industrie- und Schwellenländer teilnehmen wird. Vor seinem Abflug gibt Scholz am Flughafen in Schönefeld ein Pressstatement ab (12.30 Uhr). Die Staats- und Regierungschefs der G20-Gruppe befassen sich am Montag und Dienstag in mehreren Arbeitssitzungen unter anderem mit Fragen der Bekämpfung von Hunger und Armut und der globalen Energiewende.

Trump nominiert Fracking-Unternehmer Chris Wright als Energieminister

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Fracking-Unternehmer und Klimawandel-Skeptiker Chris Wright für den Posten des Energieministers nominiert. Der Chef des Unternehmens Liberty Energy solle Bürokratie abbauen, um Investitionen in fossile Brennstoffe anzukurbeln, erklärte Trump am Samstag. "Als Energieminister wird Chris eine wichtige Führungsrolle übernehmen, Innovationen vorantreiben, Bürokratie abbauen und ein neues 'Goldenes Zeitalter des amerikanischen Wohlstands und des Weltfriedens' einläuten."

Deutschlandticket: Wissing will dauerhafte Lösung und sieht Länder in der Pflicht

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat dazu aufgerufen, den Streit um die Finanzierung des Deutschlandtickets rasch zu beenden und eine langfristige Lösung zu finden. "Es muss jetzt ganz schnell eine Lösung her, damit es das Ticket auf Dauer gibt", sagte Wissing der "Augsburger Allgemeinen" (Samstagsausgabe). Er hob dabei die primäre Verantwortung der Länder für den Nahverkehr hervor. Dies sorgte bei der Union für Verärgerung.

Textgröße ändern: