Gewerkschaft erklärt Tarifverhandlungen im Bauhauptgewerbe nach dritter Runde für gescheitert
Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat die Tarifverhandlungen für die rund 900.000 Beschäftigten im Bauhauptgewerbe nach der dritten Runde für gescheitert erklärt. Die Arbeitgeber seien nicht bereit gewesen, ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen, erklärte Carsten Burckhardt, Bundesvorstandsmitglied der IG BAU, am Dienstagabend. Nun soll es in die Schlichtung gehen.
Die IG BAU fordert 500 Euro mehr pro Monat über alle Einkommensgruppen hinweg bei einer Laufzeit von einem Jahr. Vom Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) und vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie hieß es, die Gewerkschaft sei nicht auf die Arbeitgeberseite zugegangen, die Forderung der IG BAU entspreche einer Steigerung von bis zu 22,5 Prozent. Die Arbeitgeber boten nach eigenen Angaben eine Lohnerhöhung von 3,3 Prozent für 2024 und 3,2 Prozent für 2025 an.
"Deutschland steckt in einer heftigen Baukrise", erklärte Uwe Nostitz, Verhandlungsführer der Arbeitgeber und ZDB-Vizepräsident. "Viele Bauunternehmen im Wohnungsbau, dem größten Bausektor, haben mit massiven Auftragsrückgängen zu kämpfen."
IG-Bau-Bundesvorstandsmitglied Burckhardt erklärte hingegen, es sei nicht richtig, dass es der Bauwirtschaft durchweg schlecht gehe. Der Tiefbau, der Infrastrukturbau und auch der öffentliche Bau seien im Aufwind, lediglich die Auftragslage im Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern sei eingebrochen.
C.Conti--PV