Pallade Veneta - Bundesbank: Vermögensungleichheit seit 2022 gewachsen

Bundesbank: Vermögensungleichheit seit 2022 gewachsen


Bundesbank: Vermögensungleichheit seit 2022 gewachsen
Bundesbank: Vermögensungleichheit seit 2022 gewachsen / Foto: Tobias SCHWARZ - AFP

Die Vermögensungleichheit in Deutschland hat laut einer Untersuchung der Bundesbank zuletzt wieder zugenommen. Die Schere zwischen Arm und Reich habe sich seit Ende des Jahres 2022 wieder weiter geöffnet, heißt es in einem am Montag vorgestellten Bericht der Bank. Der Anteil der vermögensärmeren Haushalte am Gesamtvermögen, der seit 2014 stetig zugenommen hatte, ist demnach seit 2022 wieder gesunken.

Textgröße ändern:

Ausschlaggebend dürften die hohen Preis- und Zinssteigerungen sein, die besonders ärmere Haushalte trafen: Die Entwicklung der Vermögensungleichheit müsse "vor dem Hintergrund der jüngst hohen Inflationsraten, der damit verbundenen geldpolitischen Straffung sowie des verhaltenen Wirtschaftswachstums gesehen werden", erklärten die Bundesbank-Experten.

Die Bundesbank erhebt für den Zeitraum ab 2009 Daten zum Vermögen der Haushalte und deren Entwicklung. Demnach ist das mittlere Nettovermögen seit Beginn der Erhebung deutlich angestiegen. 2009 gehörten Haushalte mit einem Vermögen von mehr als 54.000 Euro zur reicheren Hälfte, 2023 lag der Median bereits bei 103.000 Euro.

Im internationalen Vergleich ist die Vermögensungleichheit in Deutschland der Bundesbank zufolge "recht hoch". Den Vergleich ermöglicht der sogenannte Gini-Koeffizient: Ein Gini-Wert von null Prozent bedeutet, dass alle Bürger über gleich viel Vermögen verfügen; bei 100 Prozent besitzt ein Bürger das gesamte Vermögen. Im Euroraum liegt die so gemessene Ungleichheit zwischen 56 und 77 Prozent. "Dabei rangiert Deutschland mit einem Wert von knapp 77 Prozent am oberen Rand", erklärte die Bundesbank.

Die Experten weisen allerdings auch daraufhin, dass Ansprüche an gesetzliche Alterssicherungssysteme in der Statistik nicht berücksichtigt werden. "Entsprechende Berechnungen für Deutschland zeigen, dass die Nettovermögensungleichheit bei Berücksichtigung der gesetzlichen Altersvorsorge deutlich geringer ausfällt als ohne Einbeziehung."

B.Cretella--PV

Empfohlen

Scholz reist zu G20-Gipfel nach Brasilien

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fliegt am Sonntag nach Brasilien, wo er am G20-Gipfel wichtiger Industrie- und Schwellenländer teilnehmen wird. Vor seinem Abflug gibt Scholz am Flughafen in Schönefeld ein Pressstatement ab (12.30 Uhr). Die Staats- und Regierungschefs der G20-Gruppe befassen sich am Montag und Dienstag in mehreren Arbeitssitzungen unter anderem mit Fragen der Bekämpfung von Hunger und Armut und der globalen Energiewende.

Trump nominiert Fracking-Unternehmer Chris Wright als Energieminister

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Fracking-Unternehmer und Klimawandel-Skeptiker Chris Wright für den Posten des Energieministers nominiert. Der Chef des Unternehmens Liberty Energy solle Bürokratie abbauen, um Investitionen in fossile Brennstoffe anzukurbeln, erklärte Trump am Samstag. "Als Energieminister wird Chris eine wichtige Führungsrolle übernehmen, Innovationen vorantreiben, Bürokratie abbauen und ein neues 'Goldenes Zeitalter des amerikanischen Wohlstands und des Weltfriedens' einläuten."

Deutschlandticket: Wissing will dauerhafte Lösung und sieht Länder in der Pflicht

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat dazu aufgerufen, den Streit um die Finanzierung des Deutschlandtickets rasch zu beenden und eine langfristige Lösung zu finden. "Es muss jetzt ganz schnell eine Lösung her, damit es das Ticket auf Dauer gibt", sagte Wissing der "Augsburger Allgemeinen" (Samstagsausgabe). Er hob dabei die primäre Verantwortung der Länder für den Nahverkehr hervor. Dies sorgte bei der Union für Verärgerung.

Nach Rassismusvorwürfen: Niederländische Regierung wendet Bruch der Koalition ab

Nach Rassismusvorwürfen im Kabinett hat die rechtsgerichtete Regierung des niederländischen Regierungschefs Dick Schoof einen Bruch der Koalition abgewendet. Die Staatssekretärin im Finanzministerium, Nora Achahbar, sei zurückgetreten, teilte Schoof am Freitagabend nach einer fünfstündigen Krisensitzung mit. Die anderen Mitglieder ihrer Partei NSC gehörten dem Kabinett aber weiterhin an. Die Regierung habe beschlossen, "gemeinsam weiterzumachen", sagte Schoof.

Textgröße ändern: