Pallade Veneta - Tesla muss wegen Rassismus am Arbeitsplatz 15 Millionen Dollar an Ex-Beschäftigten zahlen

Tesla muss wegen Rassismus am Arbeitsplatz 15 Millionen Dollar an Ex-Beschäftigten zahlen


Tesla muss wegen Rassismus am Arbeitsplatz 15 Millionen Dollar an Ex-Beschäftigten zahlen
Tesla muss wegen Rassismus am Arbeitsplatz 15 Millionen Dollar an Ex-Beschäftigten zahlen / Foto: SAUL LOEB - AFP/Archiv

Der US-Elektroautobauer Tesla muss wegen Rassismus am Arbeitsplatz eine Entschädigung von 15 Millionen Dollar (fast 14 Millionen Euro) an einen früheren Beschäftigten zahlen. Das entschied ein US-Richter am Bezirksgericht San Francisco. Die von einem Geschworenen-Gericht im Oktober festgesetzte Summe von 137 Millionen Dollar Entschädigung nannte der Richter "übertrieben" und kürzte sie daher stark zusammen.

Textgröße ändern:

Geklagt hatte Owen Diaz bereits 2017; er war von Juni 2015 bis Juni 2016 im Tesla-Werk im kalifornischen Fremont als Leiharbeiter beschäftigt. Afroamerikaner seien dort regelmäßig "rassistischen Bezeichnungen und herabwürdigender Sprache" ausgesetzt gewesen. Tesla habe auf Beschwerden nicht reagiert.

Richter William Orrick erklärte am Mittwoch, die vorgelegten Beweise seien "verstörend". Das Tesla-Werk sei "durchtränkt" von Rassismus gewesen. Diaz sei fortgesetzt rassistisch misshandelt worden. Der Richter nannte "das N-Wort und andere Schimpfwörter". Die Vorgesetzten und die Geschäftsführung hätten wenig oder gar nicht auf Beschwerden reagiert - Vorgesetzte hätten vielmehr mitgemacht: Sie hätten Diaz gedroht und eine rassistische Karikatur in der Nähe seines Arbeitsplatzes gezeichnet.

Das Geschworenen-Gericht hatte Tesla im Oktober dazu verdonnert, 130 Millionen Dollar Strafschadenersatz und weitere 6,9 Millionen Dollar Schadenersatz wegen "emotionalen Leidens" zu zahlen. Richter Orrick senkte den Strafschadenersatz auf 13,5 Millionen Dollar und die Summe für das erlittene Leid auf 1,5 Millionen Dollar.

Tesla hatte nach dem Urteil vom Oktober einen Post von Vize-Personalchefin Valerie Capers Workman veröffentlicht. Sie räumte ein, in der Zeit, als Diaz für Tesla arbeitete, sei das Unternehmen "nicht perfekt" gewesen. Zwei Leiharbeitsfirmen sei gekündigt worden, die Zusammenarbeit mit einer dritten suspendiert.

Die kalifornische Behörde für Fairness am Arbeitsplatz und am Wohnungsmarkt (DFEH) legte im Februar nach und verklagte Tesla wegen Rassismus im Werk Fremont. Sie erhielt nach eigenen Angaben "hunderte Beschwerden". Schwarze Mitarbeiter seien rassistisch beleidigt und bei der Verteilung von Aufgaben, bei Disziplinarmaßnahmen, Bezahlung und Beförderungen diskriminiert worden.

Laut der Zivilklage wurden schwarze Mitarbeiter unter anderem von Kollegen und Vorgesetzten als "Veranda-Affen" bezeichnet - eine Beleidigung, die Afroamerikanern Faulheit unterstellt - und mit dem "N-Wort" beschimpft.

Arbeiter mit Südstaaten-Flaggen als Tätowierung hätten diese schwarzen Mitarbeitern gezeigt, um sie einzuschüchtern. Außerdem seien zahlreiche Orte in der Fabrik mit rassistischen Symbolen wie Hakenkreuzen, KKK für den Ku Klux Klan und einem Strick mit der Aufforderung, Schwarze zu "hängen", beschmiert worden. Die Verantwortlichen der Fabrik hätten über Monate nichts unternommen, um die Schmierereien zu entfernen.

Schwarze Beschäftigte seien zudem durch rassistische Beleidigungen immer wieder provoziert worden, heißt es in der Klage. Nach darauf folgenden verbalen oder körperlichen Auseinandersetzungen seien dann aber sie von dem Unternehmen bestraft worden. Grundsätzlich seien nicht-schwarze Arbeiter besser behandelt worden. Sie hätten unter anderem leichtere Aufgaben zugeteilt bekommen.

Tesla hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. "Tesla stellt sich strikt gegen alle Formen der Diskriminierung und Belästigung", erklärte das von Technologie-Pionier Elon Musk gegründete Unternehmen. Mitarbeiter, die Kollegen rassistisch beleidigt oder in irgendeiner Weise belästigt hätten, seien stets abgestraft und entlassen worden.

N.Tartaglione--PV

Empfohlen

Mieterbund hofft nach FDP-Austritt aus Koalition auf besseren Mieterschutz

Der Deutsche Mieterbund (DMB) hofft nach dem Austritt der FDP aus der Ampel-Koalition auf Verbesserungen beim Mieterschutz. Der Bundestag könne nun die verbliebenen Koalitionspartner "in ihrem bis dato durch die FDP blockierten Bestreben nach verbessertem Mieterschutz" unterstützen, erklärte DMB-Präsident Lukas Siebenkotten am Donnerstag. Zumindest müsse nun rasch der Weg "für die Umsetzung der im Koalitionsvertrag vereinbarten mietrechtlichen Reformen" freigemacht werden.

Studie: Ukrainische Flüchtlinge arbeiten vor allem in einfachen Tätigkeiten

Die ukrainischen Flüchtlinge in Deutschland, die einen Job haben, gehen überwiegend einer einfachen Tätigkeit nach - etwa im Gastgewerbe, bei Wachdiensten oder im Garten- und Landschaftsbau. Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) üben 75 Prozent dieser ukrainischen Geflüchteten Tätigkeiten aus, die keine formale Qualifikation erfordern. Diese Jobs bietet vor allem die Privatwirtschaft an.

Deutsche Exporte im September gesunken - Zunahme der Importe

Die deutschen Exporte sind vor allem wegen einer niedrigeren Nachfrage aus Europa und China im September gesunken. Die Ausfuhren beliefen sich auf 128,2 Milliarden Euro und nahmen damit nach einer überraschenden Zunahme im August wieder um 1,7 Prozent ab, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Gleichzeitig erhöhten sich die Importe, wodurch der Exportüberschuss von 21,4 Milliarden Euro im August auf 17 Milliarden Euro im September zurückging.

Chinas Exportwirtschaft legt stark zu - dunkle Vorzeichen bleiben

Chinas Exporte haben im Oktober überraschend stark zugelegt, auch vor dem Hintergrund der erneuten Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten bleiben aber dunkle Vorzeichen. Die Ausfuhren stiegen um 12,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie der Zoll in Peking am Donnerstag mitteilte. Das war das größte Plus seit Mitte 2022 und deutlich mehr als von Experten erwartet. Die Importe sanken jedoch - ein Zeichen für die anhaltende Schwäche des Binnenkonsums.

Textgröße ändern: