Pallade Veneta - Studie: Höhere US-Zölle auf Importe aus China haben kaum Folgen für Welthandel

Studie: Höhere US-Zölle auf Importe aus China haben kaum Folgen für Welthandel


Studie: Höhere US-Zölle auf Importe aus China haben kaum Folgen für Welthandel
Studie: Höhere US-Zölle auf Importe aus China haben kaum Folgen für Welthandel / Foto: Pedro Pardo - AFP

Die angekündigten höheren US-Zölle auf Produkte aus China dürften einer Studie zufolge fast keine Folgen für den Welthandel und den Handel in Europa haben. Wie das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) am Mittwoch mitteilte, werden andere Länder, vor allem Kanada und Mexiko, die wegfallenden Importe aufnehmen. Bedenklich sei indes eine mögliche Spirale an Reaktionen und Gegenreaktionen.

Textgröße ändern:

Die USA hatten am Dienstag eine deutliche Erhöhung der Zölle auf eine Vielzahl von chinesischen Produkten angekündigt. Davon betroffen sind unter anderem Elektroautos, Halbleiter, Mineralien und Medizinprodukte. Der Zollsatz auf chinesische E-Autos steigt zum Beispiel drastisch von 25 auf 100 Prozent.

Auch das hat nach Ansicht des IfW aber keine Auswirkungen auf den Welthandel oder den europäischen Handel. Die Simulationen des Forschungsinstituts zeigten, dass die verhängten Zölle nur kleine Handelsverschiebungen hervorrufen, die in absoluten Zahlen kaum ins Gewicht fallen. Ausweichmärkte dürften vor allem Kanada und Mexiko sein, in die EU könnten 0,7 Prozent mehr E-Autos gehen als bisher.

Mit 12.000 Wagen sei die Zahl der importierten E-Autos aus China in die USA so gering, dass eine Umleitung in andere Märkte "praktisch nicht zu spüren ist". Die Maßnahme der US-Regierung sei vor allem innenpolitisch motiviert.

Die EU indes ist Chinas wichtigster Abnehmer für Elektrofahrzeuge. Das gebe ihr eine gewisse Verhandlungsmacht. "Die Kommission sollte der Subventionspolitik Pekings nicht tatenlos zusehen, sich allerdings auch nicht von den USA instrumentalisieren lassen", erklärte Julian Hinz, Handelsforscher am IfW. Zunächst sollte die Kommission an ihrem Antisubventionsverfahren festhalten.

Das Gesamtpaket der neuen Zölle umfasse einen Rückgang der US-Importe aus China um drei Prozent, erklärte das IfW. Die Zölle treffen demnach vor allem Produkte und Industrien, die in den vergangenen Jahren ohnehin schon mit Zöllen belegt wurden. Relevant ist vor allem der Halbleiterbereich. Auch hier sieht das IfW aber "fast keinen Effekt".

F.M.Ferrentino--PV

Empfohlen

Biden warnt zum Auftakt des Apec-Gipfels in Peru vor "bedeutendem politischen Wandel"

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat bei dem Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) vor einer Ära des politischen Umbruchs gewarnt. "Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem sich ein bedeutender politischer Wandel vollzieht", sagte Biden am Freitag bei einem Treffen in Lima mit dem japanischen Regierungschef Shigeru Ishiba und dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol. Yoon kam zudem erstmals seit zwei Jahren persönlich mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping zusammen.

US-Regierung stellt Milliarden-Finanzhilfen für Chiphersteller TSMC bereit

Die scheidende US-Regierung stellt dem taiwanischen Chiphersteller TSMC 6,6 Milliarden Dollar (6,27 Milliarden Euro) an direkten Finanzhilfen zur Verfügung, um den Bau mehrerer Produktionsstätten in den USA zu fördern. In einer am Freitag veröffentlichten Erklärung von US-Präsident Joe Biden hieß es, die nun erzielte Einigung mit TSMC werde private Investitionen in Höhe von 65 Milliarden Dollar (61,7 Milliarden Euro) zur Folge haben, um drei hochmoderne Anlagen im Bundesstaat Arizona zu bauen.

Gitarrensammlung von Rock-Legende Jeff Beck wird im Januar versteigert

Zwei Jahre nach dem Tod der britischen Rock-Legende Jeff Beck soll im Januar seine Gitarrensammlung versteigert werden. Einige der 130 Gitarren, Verstärker und anderes "Handwerkszeug", die Beck in seiner jahrzehntelangen Karriere benutzte, sollen am 22. Januar in London unter den Hammer kommen, wie das Auktionshaus Christie's am Freitag mitteilte. Sie dürften hunderttausende Pfund einbringen.

Einzelhandel in China legt im Oktober zu

Der Einzelhandel in China hat im Oktober so stark zugelegt wie seit Beginn des Jahres nicht mehr. Die Umsätze wuchsen um 4,8 Prozent im Jahresvergleich, wie das Nationale Statistikamt in Peking am Freitag mitteilte. Im September hatte es einen Anstieg von 3,2 Prozent gegeben. Die nun veröffentlichten Zahlen lagen über den Erwartungen von Analysten und lassen auf eine Erholung des Binnenkonsums schließen.

Textgröße ändern: