Großteil des Gastgewerbes erwartet keine positiven Effekte durch die Fußball-EM
Knapp einen Monat vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland erwartet der Großteil der Betriebe in Gastronomie und Hotellerie keine wirtschaftlichen Effekte durch die Großveranstaltung. Bezogen auf die Gesamtbranche rechnen nur 15,5 Prozent des Gastgewerbes mit positiven Effekten, wie der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Anders sieht es in den Spielorten aus.
Jeweils rund drei Viertel der befragten Betriebe aus dem Gastgewerbe gehen nicht von mehr Gästen oder einem höheren Umsatz durch das Turnier aus. "Ein Großereignis wie die EM kann zum Teil auch Stammgeschäft verdrängen", erklärte Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Es fänden weniger oder kürzere Kongresse statt und es seien auch weniger Geschäftsreisende unterwegs.
Dennoch freut sich die Branche laut Dehoga grundsätzlich auf den kommenden Monat. Zwar profitierten nicht alle Gastgeber direkt von dem Großereignis, dennoch könne es zu einer Stimmungsaufhellung im Land und zur Stärkung des Tourismusstandorts Deutschland beitragen.
Anders als in der gesamten Branche, rechnen in den zehn Spielorten deutlich mehr Gastronomen, Hoteliers und Caterer mit positiven Effekten (46,3 Prozent). 42,3 Prozent gehen von mehr Gästen während der EM aus und 39 Prozent hoffen laut der Befragung auf ein Umsatzplus.
Besser gestimmt als der Durchschnitt zeigen sich auch die Stadt- und Tagungshotels sowie die getränkegeprägte Gastronomie. Hier geht fast jeder dritte Betrieb von positiven Effekten aus.
An der Umfrage nahmen zwischen Ende April und Mitte Mai nach Dehoga-Angaben 1340 gastgewerbliche Betriebe aus ganz Deutschland teil.
L.Barone--PV