Pallade Veneta - Le Maire: Handelskrieg mit China vermeiden - Geeinte G7-Reaktion nötig

Le Maire: Handelskrieg mit China vermeiden - Geeinte G7-Reaktion nötig


Le Maire: Handelskrieg mit China vermeiden - Geeinte G7-Reaktion nötig
Le Maire: Handelskrieg mit China vermeiden - Geeinte G7-Reaktion nötig / Foto: GABRIEL BOUYS - AFP

Im Streit mit China um unfaire Handelspraktiken und Überkapazitäten in der Industrie hat Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire ein geschlossenes Auftreten der G7-Gruppe gefordert. Ein wie auch immer aussehender Handelskrieg müsse dagegen "unbedingt vermieden werden", denn das sei weder im Interesse der USA noch von China, Europa oder "irgendeinem anderen Land in der Welt", sagte er am Freitag im italienischen Stresa.

Textgröße ändern:

Le Maire äußerte sich beim Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der Staatengruppe, zu der neben Frankreich auch Deutschland, die USA, Italien, Großbritannien, Kanada und Japan gehören. "China ist unser Wirtschaftspartner", betonte Le Maire. "Aber China hat industrielle Überkapazitäten und die G7-Gruppe muss geeint vorgehen, um ihre eigenen industriellen Interessen zu schützen."

Dazu müssten alle Instrumente und Maßnahmen genutzt werden, die der G7-Gruppe oder Europa zur Verfügung stünden, um gegen unfaire Handelspraktiken vorzugehen. Die erste Herausforderung werde dabei sein, "faire Handelsregeln mit China zu definieren". Insgesamt sei es nötig, einen "fairen und offenen Dialog" mit Peking zu führen. Konkreter wurde der französische Minister nicht, kündigte aber an, der G7-Gruppe und dem Internationalen Währungsfonds eine "gründliche, gemeinsame Einschätzung" vorlegen zu wollen.

Am Vortag hatte bereits Finanzministerin Janet Yellen angesichts von Überkapazitäten chinesischer Güter auf dem Weltmarkt eine geeinte Reaktion aller betroffenen Länder gefordert - nicht nur der G7-Gruppe. Die westlichen Länder sorgen sich darum, dass durch hohe staatliche Subventionen in chinesische Schlüsselsektoren wie die Automobilindustrie, Erneuerbare oder auch die Batterieproduktion Überkapazitäten mit der Folge entstehen, dass Produkte zu niedrigen Preisen den Weltmarkt überschwemmen.

Die US-Regierung hatte kürzlich teils starke Anhebungen der Einfuhrzölle auf eine Vielzahl chinesischer Produkte angekündigt, darunter vor allem Elektroautos und Halbleiter, aber auch Mineralien und medizinische Produkte. Die EU-Kommission prüft ihrerseits unter anderem die Auswirkungen chinesischer Subventionen für E-Autohersteller. Das könnte auch Zölle nach sich ziehen, unter anderem Deutschland ist allerdings strikt dagegen. Die Ermittlungen in Brüssel betreffen auch Hersteller von Solarzellen und Windturbinen.

R.Zaccone--PV

Empfohlen

Biden warnt zum Auftakt des Apec-Gipfels in Peru vor "bedeutendem politischen Wandel"

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat bei dem Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) vor einer Ära des politischen Umbruchs gewarnt. "Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem sich ein bedeutender politischer Wandel vollzieht", sagte Biden am Freitag bei einem Treffen in Lima mit dem japanischen Regierungschef Shigeru Ishiba und dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol. Yoon kam zudem erstmals seit zwei Jahren persönlich mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping zusammen.

US-Regierung stellt Milliarden-Finanzhilfen für Chiphersteller TSMC bereit

Die scheidende US-Regierung stellt dem taiwanischen Chiphersteller TSMC 6,6 Milliarden Dollar (6,27 Milliarden Euro) an direkten Finanzhilfen zur Verfügung, um den Bau mehrerer Produktionsstätten in den USA zu fördern. In einer am Freitag veröffentlichten Erklärung von US-Präsident Joe Biden hieß es, die nun erzielte Einigung mit TSMC werde private Investitionen in Höhe von 65 Milliarden Dollar (61,7 Milliarden Euro) zur Folge haben, um drei hochmoderne Anlagen im Bundesstaat Arizona zu bauen.

Gitarrensammlung von Rock-Legende Jeff Beck wird im Januar versteigert

Zwei Jahre nach dem Tod der britischen Rock-Legende Jeff Beck soll im Januar seine Gitarrensammlung versteigert werden. Einige der 130 Gitarren, Verstärker und anderes "Handwerkszeug", die Beck in seiner jahrzehntelangen Karriere benutzte, sollen am 22. Januar in London unter den Hammer kommen, wie das Auktionshaus Christie's am Freitag mitteilte. Sie dürften hunderttausende Pfund einbringen.

Einzelhandel in China legt im Oktober zu

Der Einzelhandel in China hat im Oktober so stark zugelegt wie seit Beginn des Jahres nicht mehr. Die Umsätze wuchsen um 4,8 Prozent im Jahresvergleich, wie das Nationale Statistikamt in Peking am Freitag mitteilte. Im September hatte es einen Anstieg von 3,2 Prozent gegeben. Die nun veröffentlichten Zahlen lagen über den Erwartungen von Analysten und lassen auf eine Erholung des Binnenkonsums schließen.

Textgröße ändern: